Westfalen-Blatt: Vorabbericht: Alle Polizisten in NRW sollen noch in diesem Jahr sogenannte Körperkameras (Bodycams) bekommen. Das kündigte NRW-Innminister Herbert Reul (CDU) bei einem Besuch in Paderborn an.
Bielefeld (ots)
Alle Polizisten in NRW sollen noch in diesem Jahr sogenannte Körperkameras (Bodycams) bekommen. Wie das in Bielefeld erscheinende WESTFALEN-BLATT berichtet, kündigte NRW-Innminister Herbert Reul (CDU) das bei einem Besuch in Paderborn an. Ihm gehe es darum, die Arbeit für die Polizisten sicherer zu machen, sagte Reul. Die Ausschreibung für die Kameras werde demnächst erfolgen. Noch unter Herbert Reuls Vorgänger Ralf Jäger (SPD) waren im Mai 2017 insgesamt 400 Polizisten in fünf NRW-Behörden testweise mit Körperkameras ausgestattet worden. Das noch laufende Projekt werde wissenschaftlich begleitet, eine Auswertung stehe noch aus. Die Kameras sollen im Einsatzfall dazu dienen, Angriffe und Pöbeleien zu verhindern oder zumindest bei der Aufklärung helfen. Von Montag an würden darüber hinaus neue Streifenwagen-Modelle in Nordrhein-Westfalen getestet, die die aktuellen 3er-BMW als Streifenwagen ablösen sollen. Mit der Einführung der BMW-Kombis hatte esviel Kritik von Polizeibeamten an den Autos gegeben. Der aktuelle BMW-Streifenwagen komme bei den Polizisten schlecht an, weil er zu eng sei, sagte der Minister. Die Kombis seien bei der stetig wachsenden Ausrüstung, die mitgeführt werden müsse, für den Streifendienst nicht geeignet. Die Tests der fünf möglichen Nachfolgermodelle sollen in verschiedenen Behörden laufen. Zu den Testfahrzeugen gehören unter anderem Fahrzeuge der Hersteller VW, Opel und Ford, sagte Reul. Wann eine Umstellung erfolgen könne, stehe nicht fest. Er übte in dem Zusammenhang auch Kritik an den aktuellen Sicherheitswesten. Sie seien zu schwer und den Beamten nicht zuzumuten. »Die Polizisten brauchen schusssichere Westen, die die Arbeit ermöglichen«, sagte Reul. Massive Kritik übte der Minister am maroden Zustand vieler Polizeigebäude im Land. Der Investitionsbedarf in diesem Bereich belaufe sich auf 700 Millionen Euro. Vertreter der Gewerkschaften hatten jüngst darauf aufmerksam gemacht, dass in manchen Gebäuden Gesundheitsgefahren lauerten oder Ungeziefer vorkomme - zum Beispiel auch in Bielefeld.
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