Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Spahns Krankenkassenplan
Bielefeld (ots)
Jedermanns Liebling will Jens Spahn nicht sein, das hat die CDU-Nachwuchs-Führungskraft mit Lust an der Provokation mehr als einmal klargestellt. Frisch im Amt des Gesundheitsministers, folgen nun Taten. Massiv will der Mann per Gesetz in die Beitragssatzautonomie der Krankenkassen grätschen. Das bringt ihm garantiert keine Freunde. Aber bringt es Nutzen?
Dazu zunächst die Feststellung, dass der Reichtum der Kassen höchst unterschiedlich verteilt ist und sich vor allem bei den AOK bündelt, während viele Ersatzkassen und BKK kaum über die Runden kommen. Wenn Spahns Entwurf durchgeht, können viele von denen dicht machen: In Scharen werden Versicherte dorthin wechseln, wo's das Gleiche billiger gibt.
Wie lange, steht auf einem anderen Blatt. Denn eine Rücklage von einem Monat ist - etwa bei einer Grippewelle - nicht viel. Und Stichwort Pflege: Sie wird in Zukunft sehr viel teurer - auch das müssen die Kassen stemmen. Haben sie nach der von Spahn verordneten Rücklagenverteilung noch Geld dafür? Wenn nicht, ist seine Idee der Start in ein super Beitrags-Jojo.
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