Westfalen-Blatt: das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Zahl der Azubis in Ostwestfalen-Lippe
Bielefeld (ots)
Gehen die Bäcker und Fleischer den Weg der Wagner, Böttcher, Gerber, Seilmacher, Köhler und anderer Handwerksberufe, die heute in Deutschland weitgehend ausgestorben sind? Sicher noch nicht in naher Zukunft. Doch wenn sich der Rückgang der Betriebe in dem Tempo der vergangenen zehn Jahre fortsetzt, kann selbst dies nicht mehr ausgeschlossen werden.
Die Konkurrenz der Industriebäcker, die zeitgleich mit dem Rückgang bei den selbstständigen Handwerkern Marktanteile gewinnen, ist preislich kaum zu schlagen. Immer mehr Filialbetriebe helfen sich mit vorgefertigten Teiglingen. Doch mit ihnen kann man sich kaum durch Qualität am Markt abheben.
Der Druck großer Fleisch- und Wurstwaren-Produzenten auf das Fleischerhandwerk begann früher und ist vermutlich heute noch stärker als bei den Bäckern. Wirklich erschreckend ist der Einbruch bei den Azubis. Ob eine Branche Zukunft hat, misst sich weniger an aktuellen Umsatzzahlen als am Nachwuchs. Gute Ware liefern auch Industriebetriebe. Doch echte Vielfalt bringt das Handwerk - und das hoffentlich noch lange.
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