Westfalen-Blatt: zum Brexit
Bielefeld (ots)
Was hat Theresa May vor? Ihre Möglichkeiten haben sich durch die überdeutliche Niederlage bei der Abstimmung über das Brexit-Abkommen mit der EU und den knappen Sieg beim Misstrauensvotum nicht vergrößert. Denn das nicht zu lösende Dilemma bleibt: Mit ihrer konservativen Partei wird es keine Mehrheit für einen EU-Austritt mit Verbleib in der Zollunion geben. Und da hilft auch nicht mehr Zeit. Andererseits bekäme May dafür mit ziemlicher Sicherheit eine stabile parteiübergreifende Allianz im Unterhaus hin. Das wäre, zumindest aus kontinentaler Sicht, gut für Großbritannien und die Europäische Union. Aber es wäre nicht gut für May selbst. Aus Sicht der Befürworter eines harten Brexits in ihrer Partei wäre sie dann eine Verräterin und wohl kaum mehr im Amt zu halten. Und genau darum könnte es am Ende gehen: Legt die Regierungschefin am Montag einen Plan B wie Brexit oder einen Plan M wie May vor? Sie muss sich entscheiden, ob sie ihren Job behalten oder das Richtige tun will. Und dies ist nicht einfach, wenn man sich irgendwo zwischen Boris Johnson und Jeremy Corbyn befindet.
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