Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Deutschen Bank
Bielefeld (ots)
Der dreistellige Millionengewinn der Deutschen Bank ist zwar ein erster kleiner Erfolg beim mühsamen Konzernumbau. Ob damit die Trendwende eingeleitet ist, bleibt fraglich. Der Verlust im vierten Quartal lässt Zweifel aufkommen. Von den Milliardengewinnen der US-Banken ist die Deutsche Bank weit entfernt. Konzernchef Christian Sewing will den Sanierungskurs folglich vorantreiben - inklusive Stellenabbau. Ende 2018 beschäftigte der Konzern gut 91.700 Mitarbeiter, ein Jahr zuvor waren es noch etwa 97.500. Bis Ende 2019 will Sewing die Zahl der Vollzeitjobs auf unter 90.000 verringern. Vieles, was die Deutsche Bank in die Schieflage gebracht hatte, war hausgemacht - abzulesen an der Menge von Klagen. Andererseits leidet die Bank, wie auch andere Geldinstitute in Europa, unter der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Das Geschäftsmodell, die Basis guter Erträge, ist verloren gegangen. Deutschland braucht aber eine starke Bank, die international bestehen kann. Vielleicht halten sich daher hartnäckig Spekulationen, die Deutsche Bank und die ebenso schwächelnde Commerzbank könnten von der Politik zur Fusion gedrängt werden. Es bleibt spannend.
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