Westfalen-Blatt: ein Kommentar zu Dr. Oetker
Bielefeld (ots)
Es war die Idee des 2007 verstorbenen Firmenpatriarchen Rudolf-August Oetker, nicht alle Eier in einen Korb zu legen, sondern Unternehmen ganz unterschiedlicher Branchen unter einem Dach zusammenzuführen. Damit kann, so seine Argumentation, eine Sparte ausgleichen, was bei einer anderen gerade mal nicht so gut läuft. Mit dem Verkauf der Schifffahrt ist dieses Geschäftsmodell bereits stark durchlöchert. Eine Aufteilung des Konzerns, wie schon mal vor zehn Jahren in der Diskussion und laut »Manager-Magazin« jetzt erneut aus dem Beirat vorgeschlagen, würde die Idee mit den Eiern weiter aufweichen. Ein weiterer Nachteil: Getrennt hätten beide Teile weniger Kapital in der Hinterhand, um auf die großen Herausforderungen der Zeit zu antworten. Andererseits gibt es zwischen Pizza und Bier, Bank und Sekt kaum Synergien. Die Sparten - hier Nahrungsmittel, dort Getränke - könnten sich eigenständig voll auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Vor allem aber wäre die Gefahr gebannt, dass Eier - sprich: Unternehmen - durch Familienzwist doch Schaden nehmen.
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