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Westfalen-Blatt: ein Kommentar zum Zigarettenverkauf

Bielefeld (ots)

Es ist ein Sieg für die Zigarettenlobby und eine Niederlage für alle, die auf die gesundheitlichen Gefahren des Rauchens hinweisen wollen. Supermärkte müssen die gruseligen Fotos von Krebsgeschwüren, schwarzen Lungen und faulen Zähnen auch künftig nicht an den Verkaufsautomaten an der Kasse für alle Kunden sichtbar präsentieren. So urteilte jetzt das Oberlandesgericht München. Der Richter argumentiert, der Automat sei ja keine Verpackung, sondern eine »Verkaufsmodalität.« Ganz schön schräg! Die EU-Tabakrichtlinie, die die Ekelbilder auf den Schachteln vorschreibt, wird - zugegebenermaßen geschickt - umgangen. Das politisch gewünschte Ziel, (angehende) Raucher bestenfalls abzuschrecken oder zumindest zum Nachdenken zu bringen, dürfte so nicht erreicht werden. Was aber nutzen Ekelbilder, wenn ich sie bei der eigentlichen Kaufentscheidung gar nicht sehe? Nichts. Die EU-Initiative läuft ins Leere. Und man fragt sich, was der Gesundheitsschutz eigentlich wirklich zählt? Die Initiative Pro Rauchfrei will notfalls bis zum Europäischen Gerichtshof gehen. Das letzte Wort ist also noch nicht gesprochen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Scholz Stephan
Telefon: 0521 585-261
st_scholz@westfalen-blatt.de

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