Westfalen-Blatt: ein Kommentar zu Olaf Scholz (SPD)
Bielefeld (ots)
Der Name Klara Geywitz war bislang nur Beobachtern der brandenburgischen Landespolitik geläufig. Jetzt hat Olaf Scholz die bundesweit unbekannte SPD-Frau zu seiner politischen Partnerin gemacht. Das ist auf den ersten Blick eine Überraschung. Erwartet hatte man eine prominentere Frau. Auf den zweiten Blick erkennt man die taktischen Überlegungen hinter der Personalentscheidung. Mit einer Politikerin aus dem Osten war zu rechnen. Dass in Brandenburg am 1. September ein neuer Landtag gewählt wird und die SPD Rückenwind gut gebrauchen kann, tut ein Übriges. Aber ins Auge fällt vor allem eines: Aus Klara Geywitz kann Olaf Scholz keine Konkurrenz erwachsen. Und genau da liegt das Risiko: Beide bewegen sich nicht annähernd auf Augenhöhe. Wer nimmt Geywitz' Worte ernst, wenn sie etwas sagt? Gut möglich, dass keine stärkere SPD-Frau bereit war, sich mit Scholz zu bewerben. Trotzdem könnte ihm das zur Last gelegt werden. Wenn bei Doppelspitzen die Balance nicht stimmt, funktionieren sie nicht. Beispiele dafür: Cem Özdemir und Simone Peter bei den Grünen, Katja Kipping und Bernd Riexinger bei den Linken.
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