Westfalen-Blatt: Kommentar zur Positionierung des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) zu Homöopathie-Kosten
Bielefeld (ots)
Was könnte man mit 20 Millionen Euro pro Jahr nicht alles bezahlen? Mehr Brillen und mehr Zahnersatz zum Beispiel oder auch hunderte von Krankenschwestern. Die haben nämlich erwiesenermaßen einen Nutzen über den Placeboeffekt hinaus. Was sie von homöopathischen Mitteln unterscheidet.
Doch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) möchte sich mit den Fans der Zuckerkügelchen offenbar nicht anlegen. Es sei angesichts der Größenordnung »so okay«, das Geld für die homöopathischen Mittel auszugeben, hat der Minister gesagt.
Aber das stimmt nicht. Wenn man von 40 Milliarden Euro Arzneiausgaben der gesetzlichen Kassen ausgeht, sind es anteilig zwar nur 0,05 Prozent, die für Globuli und Ähnliches draufgehen. Aber es bleiben große Summen, die da mit der Erlaubnis der Bundesregierung für wissenschaftlich fragwürdige Zwecke verwendet werden. Fragen Sie mal die Eltern von behinderten Kindern, die sich wegen benötigter Hilfsmittel mit ihrer Krankenkasse um Zuschüsse streiten müssen. Von Spahn war mehr Prinzipientreue zu erwarten. Schade!
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