Westfalen-Blatt: Kommentar zum Erzbistum Paderborn
Bielefeld (ots)
Das Erzbistum Paderborn will »im Glauben wachsen«. So lautet das Motto seines Finanzberichts. Das Wachsen ist qualitativ, nicht quantitativ gemeint. Die Hoffnung, dass die katholische Kirche plötzlich viele neue Mitglieder begrüßen könnte, hat auch das Generalvikariat aufgegeben. Der Missbrauchsskandal habe »tiefe Wunden geschlagen, die so schnell nicht heilen werden«, weiß Generalvikar Alfons Hardt. Die Strategie, in den Kitas anzusetzen und bei den Jungen und Mädchen christliche Werte zu verankern, ist richtig und alternativlos. Ohne Nachwuchs keine Zukunft. Hier viele Millionen Euro zu investieren und für Nächstenliebe zu werben, ist gut angelegtes Geld - auch als Gegenmodell zu einer Gesellschaft, in der oft die rabiate Ich-AG gepredigt wird. Allerdings braucht das Erzbistum die Hilfe der Politik. Wenn die Frage der Finanzierung nicht befriedigend beantwortet wird, stehen Kitas auf dem Land auf der Kippe. Das Motto »Im Glauben wachsen« bezieht sich auch auf Erwachsene, die in der sich wandelnden katholischen Kirche stärker als ehrenamtliche Helfer gefordert sind. Nur mit überzeugten Christen hat das Erzbistum eine Zukunft.
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