Westfalen-Blatt: Kommentar zur EZB
Bielefeld (ots)
Seit Jahren ächzen die Banken und Sparkassen unter den milliardenschweren Kosten, die ihnen die Europäische Zentralbank (EZB) mit den Strafzinsen für geparktes Geld eingebrockt hat. Das Wehklagen wurde zuletzt immer lauter - auch, weil immer mehr Institute nicht umhinkamen, die Last zunehmend vor allem auf gewerbliche Kunden abzuwälzen. Ein Schritt, der keinem Institut leicht fällt, droht doch immer auch der Verlust der Geschäftsbeziehung. Über die Entlastung durch die neue Freibetragsregelung der EZB schwieg die Branche lieber. Einerseits wohl, weil der EZB immer wieder neue Kapriolen zugetraut werden. Andererseits aber auch, weil bei betroffenen Kunden keine Begehrlichkeiten geweckt werden sollten, dass es Spielräume geben könnte. Die Lage der Banken bleibt schwierig, die Belastung hoch. Klar ist aber, dass Kunden durch steigende Kontogebühren genauso sensibilisiert sind wie durch erste Institute, die Strafzinsen auf Spareinlagen unter 100.000 Euro verlangen. Gewinner sind nur Kreditnehmer. Für alle anderen bleibt das Niedrigzinsumfeld ein Drahtseilakt.
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