WESTFALEN-BLATT (Bielefeld): Kommentar zu Hamsterkäufen
Bielefeld (ots)
Wer an Jahren schon etwas älter ist, weiß: Früher tat es, wenn kein Toilettenpapier vorhanden gewesen war, auch die Zeitung von vorgestern. Und Fernreisende wissen darüber hinaus: In Südasien sowie Teilen Südostasiens und des arabischen Raums reinigt man sich den sogenannten Allerwertesten auch ohne Papier - nur mit Wasser und der linken Hand.
Es geht. Aber so weit muss es in Deutschland nicht kommen. Die zweite Welle bei den Hamsterkäufen wogt zwar schon hoch. Doch aus den Erfahrungen im Frühjahr lässt sich lernen: So heftig die verängstigten Hamsterer auch zuschlagen, irgendwann ist jeder Vorratsraum gefüllt.
Bis dahin aber sorgen Hamsterkäufe für unnötigen Stress. Um den totalen Ausverkauf nicht nur bei Toilettenpapier, sondern auch bei anderen Hygieneartikeln sowie haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln, Reis, Hefe und Mehl zu vermeiden, führt vermutlich erneut kein Weg an Mengenbeschränkungen für Einkäufer vorbei. Alles andere macht nur unnötigen Stress - bei den Beschäftigten in der Logistik, im Handel und bei der Mehrheit der besonnenen Verbraucher. Stress, der im Übrigen von Wichtigerem wie Abstand halten, Gesicht abdecken und Hygiene abhält.
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