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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Übernahmegerüchten um RWE.

Bielefeld (ots)

Energieunternehmen scheinen von Natur aus
äußerst gefräßig zu sein. Wenige Wochen nach dem Scheitern des Kaufs 
des spanischen Strom- und Gaskonzerns Endesa durch den deutschen 
Energieriesen Eon bahnt sich ein neuer Übernahmekampf an. Diesmal 
sind es die Franzosen, die ein deutsches Unternehmen schlucken 
wollen: Der französische Energiekonzern EdF greift nach RWE, dem 
immerhin zweitgrößten Energieunternehmen Deutschlands.
Auch wenn am Freitag die Pläne von allen Seiten dementiert wurden, 
ausgeschlossen wäre eine Übernahme nicht. Zumal der vor zwei Jahren 
vom französischen Staat privatisierte Konzern beim Börsengang 
vertraglich dazu verpflichtet wurde, bis zum Jahr 2010 im Ausland 20 
Milliarden Euro zu investieren. EdF selbst kann aus einer sicheren 
Position heraus zuschlagen. Weil der französische Konzern zu 87 
Prozent in Staatsbesitz ist, ist er seinerseits gegen eine Übernahme 
geschützt.
 RWE scheint ein attraktiver Übernahmekandidat zu sein. Im 
vergangenen Jahr schraubten die Essener ihr Nettoergebnis um 72 
Prozent auf 3,8 Milliarden Euro in die Höhe. Schon in der 
Vergangenheit gab es Gerüchte, der russische Energieriese Gazprom 
wolle bei RWE einsteigen.
 Auch wenn RWE vor allem wegen seiner kommunalen Aktionäre nicht 
einfach zu schlucken ist, der eine oder andere Anteilseigner könnte 
angesichts knapper öffentlicher Kassen bei einem guten Preis 
jedenfalls schwach werden.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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