DEKRA: Millionen-Investition in Brandenburg
Spatenstich für
Technologiezentrum am EuroSpeedway
Stuttgart (ots)
Das europaweit tätige Dienstleistungsunternehmen DEKRA (Stuttgart) investiert 50 Mio. DM in ein neues Technologiezentrum in Brandenburg. Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Fürniss und DEKRA-Chef Prof. Dr.-Ing. Gerhard Zeidler setzten am 1. Juni gemeinsam den ersten Spatenstich für das Großprojekt am EuroSpeedway in der Lausitz. Das DEKRA Technologiezentrum (DTZ) wird im November 2002 als hochmodernes Forschungs- und Prüflabor auf einer Gesamtfläche von 32.000 m2 den Betrieb aufnehmen und 70 Fachkräften qualifizierte Arbeitsplätze bieten.
"Für DEKRA ist das Technologiezentrum eine wichtige Investition in die Zukunft", sagte Prof. Zeidler, Vorstandsvorsitzender des DEKRA e.V., "denn wir zeigen unseren Kunden in der Automobilbranche damit, dass wir nicht nur mit der rasanten technischen Entwicklung auf nationaler und internationaler Ebene Schritt halten können, sondern sie aktiv mitgestalten."
DEKRA ist einer der ersten Investoren im Umfeld des EuroSpeedway, der im August 2000 eingeweiht wurde und inzwischen Austragungsort für die Deutsche Tourenwagenmeisterschaften und die Formel-3-DM ist. Außerdem wird dort im September 2001 die amerikanische ChampCar-Serie ihre Europa-Premiere erleben.
"DTZ und EuroSpeedway ergänzen sich ideal", so Zeidler. Da ein Teil der Rennstrecke in die Prüf- und Testvorhaben eingebunden sei, werde DEKRA zur Auslastung des EuroSpeedway beitragen. Durch das DEKRA Technologiezentrum und die noch engere Zusammenarbeit von Unfallforschung, Crashzentrum und Typprüfstelle kann DEKRA seinen Kunden künftig - zusätzlich zu den Standorten Stuttgart, Dresden und Neumünster - ein noch besseres Komplettangebot bieten. Dazu werden auch Funktionseinheiten der Typprüfstelle Dresden in die Lausitz verlegt.
Eine der Dienstleistungen des künftigen DTZ und der heutigen Typprüfstelle ist die Homologation von Komplettfahrzeugen und Fahrzeugteilen, die die nationale oder internationale Zulassung erfordern. Fahrzeug- und Fahrzeugteilehersteller müssen ihre Produkte durch den vom Kraftfahrt-Bundesamt akkreditierten Technischen Dienst prüfen lassen. Die DEKRA Typprüfstelle/Technischer Dienst erstellt als Betreiber des Technologiezentrums Gutachten, die die Grundlage für die Zulassung in den Straßenverkehr bilden. "Was in der Lausitz getestet wird, kommt allen Verkehrsteilnehmern auf unseren Straßen zugute", sagte Prof. Zeidler.
Forschungs- und Prüflabor für das 21. Jahrhundert
Neben den Prüf- und Messstrecken wird außerdem ein 8000 m2 großer ausbaufähiger Gebäudekomplex aus vier Modulen entstehen, in dem DEKRA in enger Zusammenarbeit mit den Automobilherstellern und öffentlichen Auftraggebern praxisnah forscht und innovative Lösungen für die Automobiltechnik des 21. Jahrhunderts entwickelt - in den Kernbereichen des Prüf- und Gutachtenwesens, aber auch bei Elektronikkomponenten, die immer mehr Verantwortung für die aktive und passive Sicherheit übernehmen. Hinzu kommen neue Umweltschutztechnologien, die Geräusch- und Abgasemissionen reduzieren.
Im Modul 1 "aktive Sicherheit", sind je ein Pkw- und Lkw-Prüffeld für "allgemeine Funktionsprüfungen und Messungen" an Fahrzeugen vorgesehen. Hier werden die besonderen Belange der periodischen Fahrzeugprüfung und deren Weiterentwicklung in technischer Hinsicht bearbeitet. Im Modul 2 dem "Abgaslabor", werden zwei Rollenprüfstände in einer Klimadruckkammer installiert. Sie erlaubt die Simulation nahezu aller Klima- und Temperaturverhältnisse. Motorprüfstand und Betankungsraum vervollständigen die Anlage. Im Labor "Betriebsfestigkeit/Passive Sicherheit" (Modul 3) stehen beispielsweise Kindersitze, Sicherheitsgurte und Kopfstützen auf dem Prüfstand. Neben einer Vielzahl von kleineren Prüfeinrichtungen werden auch eine Aufprallschlittenanlage, eine Beschleunigungsanlage, eine Zugprüfanlage und ein Nutzfahrzeugbodenprüfstand installiert. Im vierten Modul "Akustik, Schwingungen" sollen in Verbindung mit der ISO-Geräuschmessstrecke am Lausitzring Untersuchungen zum Geräusch- und Schwingungsverhalten von Fahrzeugen durchgeführt werden. Darüber hinaus werden in einem speziellen Labor elektrische und elektronische Unterbaugruppen hinsichtlich ihrer Eignung für den Fahrzeugeinsatz geprüft und bewertet.
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