2. DEKRA Symposium "Güterverkehr"
Prof. Loos: Telematik ersetzt nicht die Straßenbau-Investitionen
Stuttgart (ots)
Der Einsatz von Telematik-Lösungen in der Verkehrswirtschaft kann kein Ersatz für massive Investitionen in die Straßeninfrastruktur sein. "Die Telematik ist nicht geeignet, den grundsätzlichen Mangel an Straßenkapazität zu überwinden", erklärte Prof. Dr.-Ing. Uwe Loos, Vorstandsvorsitzender der DEKRA AG und Vorsitzender der Geschäftsführung der DEKRA Automobil GmbH, am 2. Juli 2003 bei einem Güterverkehrs-Symposium der Sachverständigenorganisation DEKRA in Stuttgart.
DEKRA Vorstand Loos ist der Meinung, dass neue Informations- und Kommunikationstechnologien unbedingt notwendig sind und dabei helfen könnten, den Verkehr flüssiger und dynamischer zu gestalten sowie den Zuwachs beim Verkehrsaufkommen und bei der Verkehrsleistung zu entkoppeln. Das Grundproblem für die Verkehrsprobleme der Gegenwart seien aber die unzureichenden Straßenkapazitäten.
Beim DEKRA-Symposium "Der Einsatz von Telematik in der Verkehrswirtschaft" diskutierten namhafte Referenten aus Politik, Industrie und Verbänden sowie der Transportwirtschaft aktuelle Themen der Verkehrs- und Logistiksteuerung. Besonders das Thema Lkw-Maut wurde aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln - Politik, Behörden, Betreiber und Transportgewerbe - kontrovers diskutiert.
DEKRA Chef Uwe Loos kritisierte die durch die Maut ausgelöste grundsätzliche Verteuerung der Mobilität: "Im Prinzip wird hier eine neue Verkehrssteuer geschaffen, die das Verkehrsgewerbe sowie Handel und Industrie, letztlich aber alle Konsumenten trifft". Angesichts der noch ausstehenden Kompensationsregelungen für das Transportgewerbe seien die Befürchtungen über eine massive Pleitewelle im deutschen Speditionsgewerbe nicht von der Hand zu weisen.
Wegen der zu erwartenden Einführungsschwierigkeiten der neuen Maut-Technik plädierte Prof. Uwe Loos für einen Aufschub der Mauterhebung: "Nach meiner Überzeugung würden wir gut daran tun, die neue Technik zunächst vollständig auszutesten." Außerdem forderte er eine europaweite Standardisierung.
Unterschiedliche Mauttechnologien verteuerten den grenzüberschreitenden LKW-Verkehr unnötigerweise. Zugleich forderte er europaweit einheitliche Gütestandards und Regeln zur Überwachung neuer Telematikanwendungen: "Es wäre fatal, wenn gerade diese neuen, sehr komplexen Technologien zu einer neuen Gefahrenquelle würden."
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