RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Jobkrise
Heidelberg (ots)
Die Hiobsbotschaft ist eindeutig: Dort, wo es schon viele prekäre Arbeitsverhältnisse gab, und dazu zählt fast der gesamte deutsche Osten, schlägt die Krise auf den Arbeitsmarkt jetzt voll durch. Dort, wo stabilere wirtschaftliche Strukturen überwiegen, und das gilt durchweg im Südwesten, verzögert die Möglichkeit der Kurzarbeit das Wegbrechen der Jobs. Noch. Aber es ist ein erbarmungsloser Wettlauf gegen die Zeit; gegen die Ausdauer der Krise. Insofern kommt es mehr denn je auf die Politik und ihre Signale an. Der "Führungserwartung", wie es gestern Merkels wirtschaftspolitische Geheimwaffe Norbert Röttgen richtig formulierte, wird gerade von der Kanzlerpartei nicht genügend entsprochen. Und, was die Zahlen betrifft: Das überraschend stabile Konsumklima ist ein trügerisches Indiz. Der Investitions-, Kredit- und Vertrauenskrise muss durch ein international abgestimmtes Verhalten so schnell wie möglich das Kreuz gebrochen werden. Denn die Alternative lässt sich bei bisher tragenden Pfeilern der Volkswirtschaft, dazu zählt auch Opel, beobachten: Pleite und Nullarbeit.
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