RNZ: Gesund arbeiten
Heidelberg (ots)
Von Alexander R. Wenisch
Unternehmen, die in der Krise entlassen haben, stellen wieder ein. Das ist positiv für Arbeitslose. Und geht man nach der aktuellen DGB-Studie, sind mehr Jobs auch gut für die "Volksgesundheit". Denn wer Arbeit hat, ist weniger krank. Soweit, so erfreulich. Doch die guten Nachrichten vom Arbeitsmarkt haben einen Schatten. Viele Arbeitgeber kümmert die Gesundheit der Arbeiter wenig. Wer schon auf das Kriseninstrument Kurzarbeit verzichtet hat, stellt jetzt, da mehr Aufträge eingehen, vermehrt Leiharbeiter ein. Aus Sicht der Unternehmer vernünftig: Geliehene Arbeit ist schnell verfügbar - man ist die Kurz-Angestellten aber genauso schnell wieder los. Längere Arbeitszeiten, geringere Bezahlung, Sonderschichten? Wem's nicht passt: da ist die Tür. Vor der stehen Tausende, die Arbeit suchen. Kurz: Die Zeit nach der Krise schafft verstärkt prekäre Jobs. Doch die Unsicherheit, seinen Zeitarbeits-Job vielleicht nächste Woche wieder los zu sein, fördert wohl kaum das Wohlbefinden der Arbeiter. Hier sind Gewerkschaften gefragt. Nicht, damit alle mit rosigen Bäckchen durchs Leben gehen. Sondern dafür, sich einzusetzen, dass für gleiche Jobs auch gleiche Bedingungen gelten. Für DGB & Co. eine Chance, das Vertrauen ihrer Stammklientel zurück zu gewinnen.
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