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Kölner Stadt-Anzeiger: Günter Wallraff: Umstrittene Lesung aus den "Satanischen Versen" auf einem Moscheegelände findet statt - "Nicht in Köln, aber anderswo" Der Autor verteidigt seine Idee als "positive Provokation"

Köln (ots)

Der Autor Günter Wallraff wird nach eigenen Angaben
auf einem deutschen Moscheegelände aus dem umstrittenen Roman 
"Satanische Verse" von Salman Rushdie lesen. Dies berichtet der 
"Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). "Die Rushdie-Lesung wird 
stattfinden, aber nicht in Köln, sondern anderswo", sagte Wallraff 
auf einer Podiumsdiskussion des Literaturfestivals "lit.Cologne" in 
Köln. Vorgesehen sei die Rezitation nicht im Gebetsraum selbst, 
sondern in einer zum Moscheegelände gehörenden Begegnungsstätte. 
Ursprünglich hatte Wallraff der Türkisch-Islamischen Union (Ditib) 
als Bauherrin einer geplanten repräsentativen Moschee im Kölner 
Stadtteil Ehrenfeld vorgeschlagen, aus den "Satanischen Versen" auf 
dem Gelände der bestehenden Moschee vorzulesen. Der Vorschlag führte 
zu heftigen Diskussionen. Die Führung der Ditib rückte nach Wallraffs
Worten nach anfänglich signalisierter Offenheit für die Idee immer 
weiter davon ab.
Wegen angeblicher Verunglimpfung des Islams ist der britische 
Autor Rushdie von der religiösen Führung des Iran mit einer so 
genannten Fatwa belegt, einer Todesdrohung.
Wallraff verteidigte die geplante Aktion als "positive 
Provokation". Sie sei von jeher sein "Arbeitsmittel", und es gebe 
keinen Grund, in diesem Fall davon abzulassen und zu "kuschen". Wenn 
es gelinge, aus dem Rushdie-Buch, einem "Stück Weltliteratur", wie 
Wallraff sagte, auf dem Gelände einer Moschee vorzulesen, sei das ein
symbolischer "Schlüssel" für die Öffnung des Islams, so Wallraff.

Pressekontakt:

Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de

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