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Kölner Stadt-Anzeiger: Geißler wirft Altbundespräsident Herzog Beleidigung der Rentner vor

Köln (ots)

Der frühere CDU-Generalsekretär Heiner Geißler hat
vor dem Hintergrund des jüngsten Rentenstreits vor weiteren 
Konfrontationen zwischen Jungen und Alten gewarnt und 
Altbundespräsident Roman Herzog Beleidigung der Rentner vorgeworfen. 
"Eine Lösung des Problems Alterssicherung kann man nicht erreichen, 
indem man die Jungen gegen die Alten aufhetzt, sondern nur durch 
einen Austausch von Argumenten und die Bereitschaft von Jungen und 
Alten, einen Beitrag zu leisten", sagte Geißler dem "Kölner 
Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Panik ist unangebracht." 
Entscheidend seien wirtschaftliches Wachstum und Produktivität. 
"Darüber hinaus plädiere ich für eine Volksversicherung wie in der 
Schweiz, in der alle für alle ihren Beitrag leisten und die 
wirtschaftlich Stärkeren zur Solidarität mehr beitragen als die 
Schwächeren. Auf diese Grundsicherung sollte sich eine private 
kapitalgedeckte Pflichtversicherung aufbauen."
Die Entscheidung für die Rentenerhöhung nannte der 78-Jährige "in 
Ordnung. Kein Junger ist so dumm zu glauben, seine Zukunft werde 
durch die Rentenerhöhung von 1,1 Prozent gefährdet. 
Selbstverständlich werden auch die Älteren wie bisher ihren Beitrag 
leisten müssen. Aber ständige Nullrunden, Altersarmut und dann auch 
noch Beleidigungen zum Beispiel durch den ehemaligen 
Bundespräsidenten Roman Herzog haben sie nicht verdient. Die Alten 
sind keine potenziellen Plünderer und kollektiven Diebe, denn sie 
haben ein Leben lang gearbeitet, Schulen, Krankenhäuser und 
Universitäten gebaut und für ihre Rente Beiträge und Steuern 
bezahlt."
Geißler ist Mitglied des "Initiativkreises Zusammenhalt der 
Generationen", der sich am Mittwoch im Konrad-Adenauer-Haus 
konstituiert und dem neben den Vorsitzenden der Jungen Union und der 
Senioren-Union, Philipp
Mißfelder und Otto Wulff, der frühere Regierende Bürgermeister von 
Berlin, Eberhard Diepgen, und der Vorsitzende der 
Konrad-Adenauer-Stiftung, Bernhard Vogel, angehören. Der Kreis, der 
auf einen CDU-Vorstandsbeschluss Anfang Januar in Wiesbaden zurück 
geht, soll im Verlauf des nächsten Jahres Ergebnisse vorlegen. 
Mißfelder sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger" mit Blick auf das 
Gründungstreffen: "Aufgabe ist es auch, die Scherben der vergangenen 
Wochen wieder zusammen zu kehren." Wulff mahnte: "Wir müssen die 
Diskussion versachlichen. Der Dialog darf nicht abreißen." 
Schließlich dürfe man "den anderen nicht überfordern. Mit der Zeit 
glättet sich vieles. Doch manchmal genügt ein kleiner Windstoß - und 
alles geht wieder los."

Pressekontakt:

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Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
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