Kölner Stadt-Anzeiger: Germanwings will 50 Prozent Marktanteil am Köln/Bonner-Flughafen/Geschäftsführer Winkelmann kritisiert ungleiche Bedingungen für Billigflieger in Deutschland
Köln (ots)
Die Fluggesellschaft Germanwings, Billigflugtochter der Lufthansa, erweitert trotz Wirtschaftskrise und rückläufiger Passagierzahlen ihre Flotte und ihre Flugziele. "Wir werden bis 2010 sechs weitere, neue Airbus A 319 in Betrieb nehmen und unser Angebot deutlich ausweiten", sagte Geschäftsführer Thomas Winkelmann dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). Er betonte, dass es dabei keine weiteren Extra-Gebühren für Dienstleistungen geben werde. Der irische Billigflieger Ryanair denkt derzeit über eine kostenpflichtige Toilettenbenutzung an Bord nach. Vor allem am Hauptstandort Köln/Bonn sowie am Flughafen Stuttgart will das Unternehmen nach Winkelmanns Angaben wachsen. Bis 2010 sollen dort zehn neue Flugziele dazukommen - darunter Madrid, Kopenhagen, Hamburg, Venedig, Neapel und Catania. Germanwings will seinen Marktanteil in Köln/Bonn von derzeit 38 Prozent auf 50 Prozent steigern. Der Manager kritisierte, dass Airlines wie Ryanair, die in Deutschland Flugzeuge fest stationiert haben, dennoch nicht an das deutsche Sozialversicherungsrecht gebunden sind. Ryanair zahle für sein fliegendes Personal keine Sozialabgaben und habe daher bei den Personalkosten im Vergleich zu Germanwings rund 40 Prozent geringere Ausgaben. Der Germanwings-Geschäftsführer fordert eine Art Entsendegesetz, mit der dieser Praxis ein Riegel vorgeschoben wird. "Wer in Deutschland Flugzeuge stationiert hat, soll auch nach deutschem Recht Sozialabgaben zahlen." Winkelmann griff auch die Geschäftsführung des Köln/Bonner Flughafens an, die zurzeit offenbar Gespräche mit Ryanair führt. "Wie kann man mit einer Airline reden, die in aller Öffentlichkeit klarstellt, dass sie nur dann von einem Flughafen abfliegt, wenn dies für sie kostenlos ist oder aber zumindest in erheblichem Maße subventioniert wird?", fragte Winkelmann. Er warnte die Flughafengesellschaft davor, ihre Positionierung als Qualitätsanbieter" aufs Spiel zu setzen
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