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Kölner Stadt-Anzeiger: Beim Kölner U-Bahn-Bau wächst Verdacht auf organisierten Betrug - Jetzt schon 28 falsche Vermessungsprotokolle aufgetaucht

Köln (ots)

ACHTUNG SPERRFRIST Montagmorgen 01.00 Uhr
Beim Bau der Kölner U-Bahn wächst der Verdacht auf organisierten 
Betrug. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" in seiner Montagsaugabe 
berichtet, sind mittlerweile falsche Vermessungsprotokolle für 28 
Schlitzwand-Lamellen der Gruben Waidmarkt, Heumarkt und Rathaus 
entdeckt worden. "Wir gehen davon aus, dass es noch deutlich mehr 
sein können. Für uns sieht das nach einer systematischen Fälschung 
aus", sagte ein an der Aufklärung des Falles beteiligter Insider der 
Zeitung. Bei den nun aufgetauchten zahlreichen weiteren verfälschten 
Vermessungsprotokollen anderer Lamellen sei mittlerweile nahezu 
auszuschließen, dass es sich dabei um ein bloßes Versehen handeln 
könne, sagte der mit dem Ermittlungen vertraute Insider dem "Kölner 
Stadt-Anzeiger". Denn die rechtlich
vorgeschriebenen Werte, die die Beschaffenheit des jeweiligen 
Wandabschnitts wie ein Fingerabdruck dokumentieren müssen, seien 
nicht nur vertauscht, sondern offensichtlich gezielt manipuliert 
worden. "Die Werte von Lamellen, die lediglich 2,80 Meter breit sind,
wurden auf 3,60 Meter breite Lamellen übertragen und zuvor 
rechnerisch angepasst", so der Insider.
Ursprünglich war lediglich eine Schlitzwand-Lamelle der U-Bahn-Grube 
Waidmarkt ins Blickfeld der Ermittlungen geraten. Die Gutachter der 
Staatsanwaltschaft vermuten ein Loch in diesem 3,40 Meter breiten 
Abschnitt der Baustellen-Außenwand, durch das Grundwasser in die 
Grube strömte, was am 3. März 2009 zum Einsturz des Kölner 
Stadtarchivs geführt haben könnte. Wie  der "Kölner Stadt-Anzeiger" 
bereits am Samstag berichtete, sind sowohl die Werte im 
Vermessungsprotokoll als auch im Betonierungsprotokoll der Lamelle 11
verfälscht. Das vermutete Loch könnte den Recherchen zufolge im Jahr 
2005 beim Bau der Schlitzwand verursacht worden sein, als der für den
Aushub eingesetzte 3,40 Meter breite Greifer abgebrochen und durch 
ein lediglich 2,80 Meter breites Gerät ersetzt wurde.

Pressekontakt:

Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de

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