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Ausbreitung der Schweinepest treibt bei Lanxess-Konzern Geschäft stärker als Corona - Desinfektionsmittel für Ställe

Köln (ots)

Der Spezialchemiekonzern Lanxess profitiert im Geschäft mit Desinfektionsmitteln von der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest. Das sagte der Vorstandsvorsitzende Matthias Zachert im Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Im Desinfektionsbereich machen wir ungefähr 100 Millionen Euro Umsatz", sagte der Chef des Kölner M-Dax-Konzerns. "Durch Corona kamen in diesem Jahr etwa zehn Millionen Euro dazu. Die Pandemie war also kein Riesenbooster." Viel gravierender seien andere Trends, sagte Zachert der Zeitung, etwa im Bereich der Tiergesundheit. "In immer mehr westlichen Ländern werden Tieren glücklicherweise keine Antibiotika mehr verabreicht. Umso wichtiger ist aber dann die Stallhygiene, sprich die Desinfektion." Hinzu komme die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest, die "ein viel größerer Treiber als Corona" sei, so Zachert, der hinzufügte: "Wir sind heute der Platzhirsch in diesem Bereich".

Darüber hinaus bezeichnete der Chemie-Manager die Verfügbarkeit grünen Stroms zu wettbewerbsfähigen Preisen als größte Hürde auf dem Weg zur Klimaneutralität "Die deutsche Industrie schafft sehr viel Wohlstand", sagte Zachert. "Wenn wir diese Wertschöpfung im Land halten wollen, braucht es Kompromisse - beispielsweise bei Standorten von Windrädern." Am Chemiestandort Krefeld-Uerdingen in Nordrhein-Westfalen arbeite Lanxess bereits daran, Kohle als Energiequelle zu ersetzen, sagte Zachert der Zeitung. Ab 2030 benötige der Konzern "erhebliche Mengen grünen Strom", um sein Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein, realisieren zu können. In einem Zwischenschritt setzt der Konzern demnach auf Strom aus Gaskraftwerken.

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