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Commerzbank: Börsenbericht für die Woche vom 11.02. bis 15.02.2008

Frankfurt (ots)

Nach einer kurzen Zwischenerholung haben die
internationalen Aktienmärkte wieder den Rückzug angetreten. Eine 
mögliche US-Rezession dominiert nach wie vor das Geschehen und sorgt 
für Kaufzurückhaltung bei den Investoren. Neue Nahrung erhielt die 
Diskussion um das US-BIP-Wachstum nach Bekanntgabe des ISM-Indexes - 
der Einbruch dieses Frühindikators sorgte für ein weiteres Kursbeben.
So verloren deutsche Standardwerte im Wochenverlauf 2,9%. Das 
europäische Pendant des EuroStoxx50 gab sogar 4,3% nach. Auch in den 
USA wollte sich trotz aller Maßnahmen und Bekundungen der Notenbank 
keine Entspannung einstellen - der Dow Jones Index rutschte binnen 
fünf Handelstage um 4,7% ins Minus.
Die internationalen Rentenmärkte tendierten in der vergangenen 
Woche uneinheitlich. Während es bei den kurzen Laufzeiten sowohl in 
den USA als auch in Deutschland zu Kursgewinnen kam, waren im 
10-jährigen USD-Laufzeitensegment Kursverluste und im 10-jährigen 
EURO-Laufzeitensegment Kursgewinne zu verzeichnen. Der für den 
deutschen Rentenmarkt richtungweisende Bund Future stieg um 45 
Basispunkte auf 117,23 Punkte. Die Rendite von 10-jährigen 
Bundesanleihen fiel um 6 Basispunkte auf 3,86%. Die Rendite von 
2-jährigen Bundesanleihen reduzierte sich deutlich stärker um 29 
Basispunkte auf 3,09%. Während 10-jährige US-Staatsanleihen zum 
Wochenschluss mit 3,64% gegenüber 3,59% am Freitag der Vorwoche höher
rentierten, sank die Rendite von 2-jährigen US-Staatsanleihen von 
2,07% auf 1,92%. Negative US-Konjunkturdaten - allen voran der 
überraschend deutlich gefallene Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) 
außerhalb des verarbeitenden Gewerbes -  sorgten für Kursgewinne, vor
allem im kurzen Laufzeitenbereich. Sollte der Index auch in den 
nächsten Monaten auf diesem tiefen Niveau verbleiben, so wäre dies 
ein starker Hinweis auf eine Rezession in den USA. Möglicherweise 
haben jedoch die jüngsten Turbulenzen an den Aktienmärkten und die 
deutlichen Leitzinssenkungen der US-Notenbank der vergangenen beiden 
Wochen zu einer panikartigen Stimmungseintrübung geführt. Die 
nächsten Monate werden zeigen, ob die Lage der US-Wirtschaft 
tatsächlich so schlecht ist, wie es der ISM-Index suggeriert. Auch 
vom US-Immobilienmarkt gab es keine positiven Meldungen, so sind die 
schwebenden Hausverkäufe im Dezember erneut gefallen. In Europa 
standen die Zinsentscheidungen der Bank of England (BoE) und der EZB 
im Mittelpunkt des Marktinteresses. Erwartungsgemäß senkte die BoE 
den Leitzins um 25 Basispunkte und begründete dies mit den 
verschärften Kreditbedingungen für Haushalte und Unternehmen sowie 
gestiegenen Wachstumsrisiken. Die EZB beließ den Leitzins 
erwartungsgemäß unverändert. Allerdings hob die Zentralbank die 
Wachstumsrisiken deutlicher als in den vergangenen Monaten hervor und
öffnete so die Tür einen Spalt weit für eine erste Zinssenkung im 
Laufe des ersten Halbjahres 2008.
In den USA werden in dieser Woche hauptsächlich zwei Ereignisse 
das Interesse der Marktteilnehmer auf sich ziehen. Einerseits die 
Einzelhandelsumsätze, die die konjunkturelle Schwäche in den USA zu 
Jahresbeginn unterstreichen dürften. Andererseits wird eine Anhörung 
von Fed-Präsident Bernanke vor dem Bankenausschuss des Senats große 
Aufmerksamkeit finden. Er dürfte sich erneut besorgt über den Zustand
der US-Wirtschaft äußern und weitere Zinssenkungen in Aussicht 
stellen, auch wenn er versuchen wird, den Markterwartungen nicht 
zuviel Vorschub zu leisten, um den Handlungsdruck für die Zentralbank
nicht noch größer werden zu lassen. Im Euroraum wird zum einen die 
Veröffentlichung des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal 
Interesse finden. Die Daten zur Industrieproduktion und zum 
Außenhandel aus Deutschland in der letzen Woche haben bereits darauf 
hingewiesen, dass das Wachstum im vierten Quartal deutlich an Schwung
verloren haben dürfte.
Außerdem steht die Veröffentlichung des ZEW-Indikators auf der 
Agenda. Die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten sprechen dafür,
dass sich der Konjunkturpessimismus der befragten Finanzanalysten 
weiter verstärkt hat. Die in dieser Woche anstehenden Ereignisse und 
Veröffentlichungen sprechen somit für eine positive Entwicklung an 
den Staatsanleihemärkten. Vor allem die kurzen Laufzeiten sollten von
schlechten Konjunkturdaten profitieren, da diese die 
Zinssenkungsphantasien - sowohl im Euroraum als auch in den USA - 
weiter anheizen dürften.
Auf der Unternehmensseite gab es in der letzten Berichtswoche 
viele positive Meldungen, die im nervösen Kapitalmarktumfeld 
allerdings nur wenig Beachtung fanden. In dieser Woche stehen 
besonders europäische Unternehmen im Mittelpunkt des Marktgeschehens,
denn in den USA berichten nur einige "Nachzügler" über das 
abgelaufene Geschäftsjahr 2007.
Kurzfristig dürften die Wachstumssorgen in den USA weiterhin für 
volatile Aktienmärkte weltweit sorgen. Die anhaltend hohe (implizite)
Volatilität ist ein klarer Beleg für die Unsicherheit vieler 
Investoren hinsichtlich der Gewinn- und Wachstumsperspektiven. Die 
Diskussion um eine mögliche Rezession sollte in den nächsten Wochen 
weiterhin das Sentiment an den Börsen beherrschen und ggf. mögliche 
gute Unternehmensnachrichten (insb. in Deutschland) überlagern. 
Allerdings sollte die Konjunkturstimmung in den kommenden Monaten 
ihren Tiefpunkt ausbilden, wobei Aktien erfahrungsgemäß bereits vorab
ihr zyklisches Tief erreichen.
Dies sollte jedoch zumindest diese Woche noch nicht erreicht sein,
was auch die angeschlagene technische Situation des Dax belegt. Der 
Dax hat in den vergangenen Wochen eine trendbestätigende 
Keilformation aufgebaut, aus der er am Dienstag letzter Woche nach 
unten ausgebrochen ist. Es ist davon auszugehen, dass wir die 
Januar-Tiefststände erneut testen. Privatanlegern wird die Aktie von 
Veolia zum Kauf empfohlen.
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Privat- und Geschäftskunden (ZPK) der Commerzbank AG verantwortlich. 
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zukünftigen Kurs, Wert oder Ertrag etwaig in dieser Publikation 
genannter Finanzinstrumente oder deren Emittenten kann daher nicht 
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©2008; Herausgeber: Commerzbank Aktiengesellschaft, Kaiserplatz, 
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Commerzbank AG
Zentraler Stab Konzernkommunikation -Presse-
Telefon: 069/136-22830
Telefax: 069/136-29955
Email: pressestelle@commerzbank.com

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