Commerzbank Aktiengesellschaft
Börsen-Bericht
Leichte Stabilisierung am Aktienmarkt
Frankfurt am Main (ots)
Kräftige Kursverluste prägten über lange Strecken das Geschehen am deutschen Aktienmarkt in dieser Woche. Vor allem institutionelle Anleger aus Übersee standen auf der Verkäuferseite. Besonders schwach tendierten erneut Technologiewerte, darunter insbesondere viele Titel am Neuen Markt. Auch der wieder schwächere Euro, einzelne negative Unternehmensmeldungen und der nunmehr zum fünften Mal hintereinander rückläufige ifo-Konjunkturklima-Index drückten auf die Stimmung. Der DAX büßte im Vergleichszeitraum mehr als 8% und der Nemax All Share über 12% ein, bevor zum Wochenschluss eine leichte Erholung einsetzte. Ein Lichtblick war auch das Debüt der "Postaktie", die sich deutlich über dem Emissionskurs von 21 Euro halten konnte.
Die Baisse nährt die Baisse. In diesem Umfeld führen bereits geringe Verkäufe wegen fehlenden Kaufinteresses zu mitunter starken Kursrückgängen. Die Verunsicherung über die weitere Entwicklung könnte noch einige Zeit anhalten; mittelfristig ist die Commerzbank jedoch zuversichtlich für deutsche Aktien gestimmt. Dafür spricht der für 2001 erwartete zweistellige Anstieg der Unternehmensgewinne, die von weiterhin solidem Wirtschaftswachstum, Produktivitätsfortschritten sowie den steuerlichen Entlastungen profitieren. Außerdem dürfte sich der Rohölpreis im kommenden Jahr wieder zurückbilden. Nach den herben Kursverlusten der letzten Monate von mittlerweile einem Fünftel beim DAX sollten die Aktienkurse jetzt ein Niveau erreicht haben, auf dem sie fundamental als fair bewertet gelten. Allerdings wird es erst zu einer Kehrtwende an der Börse kommen, wenn sich auch die US-Märkte stabilisieren; hierfür stehen die Zeichen angesichts des erwarteten "soft landing" der US-Konjunktur gut. Anlegern empfiehlt die Commerzbank vor allem Degussa-Hüls, mg technologies, Siemens und Singulus.
Zu deutlichen Kursgewinnen kam es im Gegenzug am Rentenmarkt, der auch von Umschichtungen aus dem Aktienmarkt profitierte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 5,1%. Angesichts der noch latenten Preisgefahren in Euroland infolge des Ölpreisanstiegs und des schwachen Euro dürfte die EZB in den nächsten Monaten einen weiteren Zinsschritt um 25 Basispunkte beschließen. Im Zuge wieder anziehender Renditen in den USA und steigender Geldmarktzinsen werden auch in Europa die Renditen im Zehnjahresbereich im Jahr 2001 in Richtung 5,75% anziehen. Bei Käufen sollten deshalb Zinspapiere mit mittlerer Laufzeit im Mittelpunkt stehen, die ein relativ geringes Kursrisiko aufweisen. Für rendite- und risikobewusste Anleger bieten sich als Depotbeimischung auch Aktienanleihen an, wie die jetzt von der Commerzbank emittierten BASF- oder Bayer-Aktienanleihen.
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