Commerzbank Aktiengesellschaft
Börsen-Bericht: Börse im Wartestand
Frankfurt (ots)
Nachdem die deutsche Börse die 6000er Marke beim DAX erfolgreich verteidigt hat, konnte der Markt unter Führung von Finanz- und ausgewählten Technologiewerten wieder zulegen. Schwache Konjunkturdaten aus dem Euroland begrenzten allerdings den Spielraum nach oben. Belastend wirkte die Schwäche der Telekom-Aktie. Gerüchte über die Begebung einer Wandelanleihe, vermutete Verkäufe ehemaliger Voicestream-Aktionäre und die Ausweitung der Sammelklage in den USA wegen der zu hohen Bewertung des Immobilienvermögens drückten auf den Kurs. Auf der Verliererseite standen auch ThyssenKrupp, seit die amerikanische Regierung die Möglichkeit einer Beschränkung von Stahlimporten in die USA untersuchen lässt. Dies könnte die Stahlimporte in die Eurozone verstärken mit entsprechendem Preisdruck. Die seit Wochen zu beobachtende relative Stärke der SAP-Aktie setzte sich zuletzt verstärkt fort, auch weil Goldman Sachs diesen Titel auf seine europäische Empfehlungsliste genommen hat.
Generell verläuft die Entwicklung an der Börse derzeit in ruhigeren Bahnen, was sich auch in dem rückläufigen Volatilitätsindex widerspiegelt. Das Umsatzvolumen bewegt sich zudem auf niedrigem Niveau, ein Zeichen dafür, dass ausländische institutionelle Anleger immer noch eine reservierte Haltung einnehmen. Der schwache Euro sowie die hohe Inflationsrate dürften die Hauptgründe für diese Zurückhaltung sein. Angesichts der positiven Grundstimmung ist es dennoch nur eine Frage der Zeit, wann der DAX seinen Abwärtstrend nach oben durchbricht. Weitere Zinssenkungen oder Impulse von der Wall Street könnten hierfür der Auslöser sein. Um sich rechtzeitig zu positionieren, empfiehlt die Commerzbank Käufe vorwiegend von Blue Chips wie Allianz Holding, Bayer, E.ON, Linde oder Siemens.
Die weiterhin schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone bestätigen das fundamental günstige Umfeld für den Rentenmarkt. Auch vom Aktienmarkt könnte Unterstützung kommen. Für die nächsten Monate erwartet die Commerzbank eine Fortsetzung der insgesamt ruhigen Marktentwicklung bei wenig veränderten Renditen. Die Bank empfiehlt privaten Anlegern unverändert vor allem festverzinsliche Papiere mit Laufzeiten von drei bis fünf Jahren. Dabei bevorzugt sie wegen des Renditevorteils Pfandbriefe und Unternehmensanleihen mit guter Bonität.
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