Commerzbank Aktiengesellschaft
Börsen-Bericht
Aktienmarkt im dauerhaften Aufschwung?
Frankfurt am Main (ots)
Diese Frage stellen sich immer mehr Anleger, nachdem die Aktienmärkte auch in dieser Woche überraschend deutlich im Plus notierten. Nur am Dienstag wurde die Kursrallye kurzfristig vom Flugzeugabsturz in den USA unterbrochen. Viele Marktbeobachter halten Aktien nun bereits wieder für ambitioniert bewertet und raten zu Gewinnmitnahmen. Zur Begründung werden oft historische Vergleiche der Kurs/Gewinn-Verhältnisse über längere Zeiträume angeführt.
Die Commerzbank sieht die Aktienmärkte dagegen zur Zeit mehr von psychologischen Einflüssen als von fundamentalen Daten bestimmt. Positiv auf die Kurse wirkten sich auch die zuletzt veröffentlichten Unternehmenszahlen von Siemens und Vodafone aus. Im gesamten Telekommunikationsbereich, insbesondere beim Mobilfunk, werden deutliche Gewinne erzielt. Auf der anderen Seite wurden die enttäuschenden Ergebnisse von Infineon ignoriert und sogar noch mit verstärktem Kaufinteresse belohnt. Dies zeigt die derzeit große Bedeutung von emotionalen Entscheidungsgründen und Marktpsychologie. In nächster Zeit könnte sich die Kombination aus niedrigen Zinsen und hoher Liquidität einerseits sowie eine allmähliche Besserung der Unternehmensnachrichten andererseits zum wichtigen Antriebsmotor der Aktienmärkte entwickeln und die Kurse zum Jahresende deutlich nach oben führen. Die Commerzbank rät privaten Anlegern nach wie vor zu Käufen von AOL TimeWarner und DaimlerChrysler.
Der Rentenmarkt konnte die positive Entwicklung am Aktienmarkt zuletzt nicht nachvollziehen. Es kam im Gegenteil zu kräftigen Kursverlusten über alle Laufzeitenbereiche. Viele Marktteilnehmer verlassen offenbar den "Safe Haven" der Anleihen und investieren verstärkt in Aktien. Auch die Entspannung der weltpolitischen Lage trägt weiter zu einem Abbau der Rentenpositionen bei. Die Commerzbank rechnet in den nächsten Wochen eher mit weiter fallenden Kursen. Für ein Engagement in festverzinsliche Wertpapiere spricht jedoch gleichzeitig, dass die volkswirtschaftlichen Daten derzeit noch keine Anzeichen für eine Konjunkturerholung liefern. Bei Neuanlagen bleiben für Anleger Pfandbriefe und Unternehmensanleihen mit kurzen und mittleren Laufzeiten interessant.
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