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Commerzbank Aktiengesellschaft

Commerzbank: - Nur noch 4,5 Mrd Euro Kosten in 2004 - Eine Milliarde Euro mehr Kredit an den Mittelstand - Privatkundengeschäft wieder mit schwarzen Zahlen - 0,10 Euro Dividende je Aktie für 2002

Frankfurt (ots)

Commerzbank:
- Nur noch 4,5 Mrd Euro Kosten in 2004 
   - Eine Milliarde Euro mehr Kredit an den Mittelstand 
   - Privatkundengeschäft wieder mit schwarzen Zahlen 
   - 0,10 Euro Dividende je Aktie für 2002 
   - Zwei neue Vorstände
Der Vorstandssprecher der Commerzbank, Klaus-Peter Müller, hat dem
Aufsichtsrat auf seiner heutigen Bilanzsitzung die Beschlüsse zur
"Kostenoffensive Plus" vorgestellt. Durch dieses neue Sparprogramm
mit insgesamt 650 Einzelmaßnahmen werden die Kosten der Bank im
laufenden Jahr unter 5 Mrd Euro (2002: 5,15 Mrd Euro) gedrückt. Im
kommenden Jahr sollen die Kosten nur noch bei 4,5 Mrd Euro und damit
auf dem Niveau des Jahres 1999 liegen. Gegenüber dem Höchststand aus
2001 entspricht dies einer Kostenreduktion von fast einem Viertel.
Der Vorstand reagiert mit den umfangreichen Kürzungen in Höhe von
kumuliert 688 Mio Euro - davon 460 Mio Euro bereits in 2003 wirksam -
auf die anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen des Bankgeschäfts in
Deutschland. Das Einsparvolumen verteilt sich zu 381 Mio Euro auf
Personal- und zu 307 Mio Euro auf Sachkosten.
3.100 Arbeitsplätze weniger durch Kostenoffensive Plus
· Im Inland, vor allem in den beiden Unternehmensbereichen
Konzernsteuerung und Services der Zentrale, kommt es zum Abbau von
weiteren 1.500 Arbeitsplätzen. Betroffen sind alle Stabsabteilungen,
die IT- und Back Office-Bereiche und sonstige Zentrale-Abteilungen.
Alle Kürzungspläne sind noch mit den internen Gremien abzustimmen.
Die Bank wird hierzu umgehend Gespräche aufnehmen.
· In den ausländischen Filialen und Tochtergesellschaften fallen
1.100 Stellen weg.
· Der Abbau weiterer 500 Stellen wird derzeit verhandelt oder ist
bereits abgeschlossen, vor allem im Investment Banking.
· Bei den Sachkosten kommt es insbesondere zu einer Kürzung bei
den Ausgaben für Informationstechnologie (118 Mio Euro) sowie bei den
Raum-, Werbe- und Beratungskosten.
Müller kommentierte die Personalbeschlüsse mit den Worten: "Es
trifft uns persönlich sehr, dass wir uns nochmals von vielen
Mitarbeitern trennen müssen, denn hinter diesen Zahlen verbergen sich
jeweils Einzelschicksale. Aber angesichts der rasanten strukturellen
Veränderungen des Bankgeschäfts und des weiteren Rückgangs der
Nachfrage nach Bankdienstleistungen bleibt uns keine andere Wahl, um
dadurch die übrigen Arbeitsplätze sicherer zu machen. Allerdings wird
es diesmal kaum möglich sein, wie bisher durch natürliche Fluktuation
oder den aktiven Einsatz von Altersteilzeit und Vorruhestand auf
betriebsbedingte Kündigungen völlig verzichten zu können."
Bislang wurden im Zuge der Kostensenkungsmaßnahmen rund 4.300
Arbeitsplätze abgebaut. Nach Abschluss der neuen Kürzungen im Laufe
des Jahres 2004 wird der Commerzbank-Konzern etwa 32.000 Mitarbeiter
beschäftigen; Ende 2001 waren es noch fast 39.500 gewesen. "Mit der
Kostenoffensive Plus müssen wir uns noch schlanker und fitter machen,
um unser Ziel, in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen zu schreiben,
tatsächlich zu erreichen", bekräftigte Müller seine Prognose für
2003. Wie er dem Aufsichtsrat berichtete, war die Entwicklung im
Januar/Februar insgesamt positiv. Insbesondere die Ergebnisse aus dem
Group Treasury und dem Investment Banking zeigten sich deutlich
verbessert.
Neue Initiativen im Kreditgeschäft für Mittelstand und Bauherren
In seinen strategischen Ausführungen berichtete Müller dem
Aufsichtsrat, dass die Commerzbank nach dem forcierten Rückgang der
Risikoaktiva im vergangenen Jahr und der starken Verbesserung der
Kernkapitalquote auf mehr als 7,3% neuen Spielraum im Kreditgeschäft
gewonnen habe. Diesen wolle sie jetzt auch nutzen. Deshalb habe der
Vorstand entschieden, mit einer neuen Kreditoffensive ein Zeichen zu
setzen und den erfolgreichen deutschen Mittelstand in einer ersten
Tranche mit zusätzlichen Ausleihungen von einer Milliarde Euro zu
unterstützen.
Zur Expansion im mittelständischen Kreditgeschäft sollen auch das
mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau vereinbarte zinsverbilligte
Globaldarlehen über 500 Mio Euro und ein ähnliches Programm mit der
baden-württembergischen L-Bank über 250 Mio Euro beitragen. Insgesamt
stellt die Commerzbank dem Mittelstand somit fast 1,8 Mrd Euro
zusätzliche Kreditmittel zur Verfügung. "Die Commerzbank beweist
damit, wie sehr sie sich dem Mittelstand in Deutschland verpflichtet
fühlt", fasst Müller das Engagement der Bank zusammen.
Eine weitere Initiative hat die Bank Anfang März zur Förderung des
selbst genutzten Wohnungseigentums gestartet. Dazu hat sie ebenfalls
mit der KfW ein Globaldarlehen über 1,5 Mrd Euro vereinbart, das -
unter vollem Kostenvorteil aus der Refinanzierung - in
maßgeschneiderter Form als Baufinanzierungsdarlehen an Privatkunden
weitergereicht wird. "Wir versprechen uns durch dieses Programm
zusätzliche Marktanteile in der Wohnungsbaufinanzierung, da wir den
Wunsch nach den eigenen vier Wänden zu besonders günstigen
Konditionen erfüllen können", sagte Müller.
Dividende als Ausdruck der Zuversicht
Der Aufsichtsrat hat auf der Bilanzsitzung den Jahresabschluss
2002 gebilligt. Den 361.000 Aktionären der Commerzbank wird auf der
Hauptversammlung am 30. Mai eine Dividende von 0,10 Euro je Aktie
vorgeschlagen. Die hierzu erforderliche Ausschüttungssumme von 54,2
Mio Euro wird aus dem Bilanzgewinn der AG gezahlt. Die Inhaber von
Genussscheinen werden voll bedient. Mit diesem Dividendenangebot
äußert die Bank auch ihre Zuversicht, dass 2003 die Wende zum
Besseren erfolgt.
Details der Segmentberichterstattung
Die nunmehr endgültigen Zahlen für 2002 entsprechen den am 5.
Februar auf einer Pressekonferenz vorgestellten Angaben größtenteils.
Danach musste der Commerzbank-Konzern - bei einer Bilanzsumme von 422
Mrd Euro - im vergangenen Geschäftsjahr einen Jahresfehlbetrag von
298 Mio Euro hinnehmen. Das operative Ergebnis war mit 192 Mio Euro
positiv. Darauf errechnet sich eine Eigenkapitalrendite von 1,6% bei
einer gegenüber dem Vorjahr leicht verbesserten Aufwandsquote von
77,3%.
Die Segmentberichterstattung (Seiten 120 - 127 des
Geschäftsberichts) enthält erstmals für die einzelnen Geschäftsfelder
(GF) kein "mitverantwortetes Ergebnis" mehr, vielmehr werden solche
Erträge nunmehr direkt aufgeteilt. Bemerkenswert ist insbesondere,
dass das GF Private Kunden nach einem Verlust im Jahr zuvor mit einem
operativen Ergebnis von 53 Mio Euro wieder in die schwarzen Zahlen
zurückgekehrt ist. Das GF Asset Management blieb zwar operativ
ebenfalls leicht im positiven Bereich, musste aber nach hohen
Sonderbelastungen und Goodwill- Abschreibungen im Vorsteuerergebnis
ein Minus von 330 Mio Euro hinnehmen. Eine hohe Risikovorsorge
beeinträchtigte das Ergebnis des Segments Firmenkunden und
Institutionen. Es erzielte gleichwohl wieder das höchste absolute
Ergebnis aller Geschäftsfelder; Eigenkapitalrendite und Aufwandsquote
lagen bei 8,5% beziehungsweise 45,9%. Das GF Securities
einschließlich Devisenhandel litt stark unter der Baisse an den
Aktienmärkten, wie sich an dem operativen Minus von 296 Mio Euro
zeigt.
Teller und Dr. Strutz rücken in Vorstand auf
Außerdem hat der Aufsichtsrat zwei neue Vorstandsmitglieder
bestellt:
· Mit Wirkung zum 1. April Nicholas R. Teller (43), bislang als
Regionalvorstand Firmenkunden für Norddeutschland und Skandinavien
zuständig. Der britische Staatsbürger übernimmt die Verantwortung für
das gesamte Firmenkundengeschäft von Andreas de Maizière, der sich
künftig im Vorstand den Bereichen IT, Operations, Transaction Banking
und Filialorganisation widmet sowie die Funktion des Arbeitsdirektors
übernimmt.
· Dr. Eric Strutz (38), Leiter des Zentralen Stabs
Konzernentwicklung/Konzerncontrolling, wird neuer Finanzvorstand
(CFO), sobald die Zustimmung der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht vorliegt. Er wird Nachfolger von Dr.
Axel Frhr. v. Ruedorffer (61), der mit der diesjährigen
Hauptversammlung altersbedingt ausscheidet. Die Zuständigkeit für die
Umsetzung der Kostenoffensive übernimmt dann Klaus Patig.
Mit diesen Ernennungen verjüngt die Commerzbank ihren Vorstand
wesentlich und holt zwei ausgewiesene Fachleute in die
Führungsspitze. "Die Bestellung von Teller und Dr. Strutz ist ein
deutliches Zeichen dafür, dass wir langfristig planen und die
Wiedererlangung einer nachhaltigen Ertragskraft fest im Visier
haben", kommentierte Müller die beiden neuen Gesichter im Vorstand.
Hinweis: Der Geschäftsbericht 2002 steht im Internet in deutscher
und englischer Sprache unter www.commerzbank.de/aktionaere/konzern
zur Verfügung (im PDF-Format und in einer interaktiven Version).
Der Zwischenbericht über das 1. Quartal 2003 wird am 7. Mai
vorgestellt.
Anlagen:
- Lebenslauf und Foto Nicholas Teller  
      (www.commerzbank.de/konzern/vorstand/teller_n/index.html) 
   - Lebenslauf und Foto Dr. Eric Strutz 
      (www.commerzbank.de/konzern/vorstand/strutz_e/index.html)

Pressekontakt:

Commerzbank Aktiengesellschaft
Zentraler Stab Kommunikation -Presse-
60261 Frankfurt am Main

Tel.: 069/136-22830
Fax: 069/136-29955
E-Mail: pressestelle@commerzbank.com
Internet: http://www.commerzbank.de

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