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Commerzbank-Börsenbericht: Zinsdiskussion und Ölpreise drücken Aktienkurse
Frankfurt am Main (ots)
Die internationalen Aktienmärkte schwanken weiter zwischen Hoffen und Bangen: Hoffen, dass die Konjunkturerholung anhält; Bangen, dass eine zumindest in den USA inzwischen recht robuste wirtschaftliche Entwicklung bald zu einer ersten Zinserhöhung führt. Tatsächlich wurden die Märkte von der Fed in dieser Woche auf eine Zinsanhebung verbal vorbereitet, die schon in einigen Wochen stattfinden könnte und nicht erst gegen Jahresende, wie bislang mehrheitlich erwartet. Zu einer immer größeren Belastung für die Börsen wird auch das ständige Anziehen des Ölpreises auf den inzwischen höchsten Stand seit Ende 1990.
Eine für Deutschland gute Nachricht ist der jüngste Anstieg wichtiger Stimmungsindikatoren, die eine konjunkturelle Belebung mit zunehmender Dynamik signalisieren. In diese Richtung zeigt auch der Commerzbank-Frühindikator, der im April von hohem Niveau aus weiter gestiegen ist. Ursächlich hierfür war die Abschwächung des Euro in den letzten Wochen, die die preisliche Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen verbessert hat. Wichtig für die weitere Entwicklung wird nun sein, ob der DAX die zuletzt schon deutlich unterschrittene Unterstützungszone im Bereich von 3.980 Punkten doch noch halten kann. Privatanleger sollten auf jeden Fall vor Neuanschaffungen sorgfältig die fundamentale Verfassung der Anlagekandidaten prüfen. Empfehlenswert bleibt unter diesem Aspekt zumal nach dem jüngsten Kursrückgang die Aktie der Deutschen Telekom.
Die internationalen Rentenmärkte litten ebenfalls unter den Äußerungen der US-Notenbank über eine Richtungsänderung in der Geldpolitik. Tatsächlich hat sich in Amerika ein erhebliches Zinserhöhungspotenzial aufgebaut, das innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate eine mehrmalige Anhebung der kurzfristigen Zinsen erwarten lässt. Dem würde sich der Rentenmarkt nicht entziehen können. Insofern erinnert derzeit manches an die Situation des Jahres 1994, als es zu einem Rentenmarkt-Crash mit einem Renditenanstieg von zwei Prozentpunkten kam. Im Euroraum wäre der Effekt wohl geringer, aber auch hier sind die Zinsrisiken nicht zu unterschätzen. Deshalb empfehlen die Experten der Commerzbank Privatanlegern dringend, Papiere mit kurzen Laufzeiten oder variabel verzinsliche Anleihen zu bevorzugen.
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