Konrad Adenauer Stiftung e. V.
Globalisierung verlangt Solidarität mit den LLDC
KAS-Expertengruppe stellt Forderungskatalog auf
Sankt Augustin (ots)
Das Jahr 2000 steht für die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) im Zeichen einer verstärkten Solidarität mit den am wenigsten entwickelten Ländern (LLDC) in Afrika und im Mittleren Osten mit dem Ziel ihrer verbesserten Einbeziehung in das System der weltwirtschaftlichen Arbeitsteilung.
Die LLDC in Afrika und im Mittleren Osten werden vom Globalisierungsprozess, der sich weitgehend zwischen den OECD-Ländern abspielt, seit Jahren abgekoppelt, während sich den Schwellenländern in Lateinamerika und Asien gewisse Chancen eröffnen. Die KAS wird im Rahmen ihrer Verantwortung und Solidarität für diese Länder die Gründe für das Zurückbleiben der LLDC analysieren und Wege finden, auch diesen Ländern mehr Wohlstand zu ermöglichen und den Anschluss an den Globalisierungsprozess aus eigener Kraft zu sichern.
Eine KAS-Expertenrunde zur Problematik "Globalisierung und Dritte Welt" erarbeitet einen Forderungskatalog zu folgenden Themen:
1. Das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft im Europäischen und Internationalen Rahmen. Bisher wurde die Soziale Marktwirtschaft vor allem in Deutschland konzeptionell verwirklicht und war auf den nationalen deutschen Kontext beschränkt. Es bedarf also ihrer konzeptionellen Vollendung und der Erarbeitung von Voraussetzungen ihrer Anwendung im transnationalen Rahmen, auch für Entwicklungsländer und die LLDC.
2. Regionalisierung als Voraussetzung für die Einbeziehbarkeit von LLDC in die Weltwirtschaft. Die Solidarität mit den LLDC erfordert für die KAS ein über rein ordnungspolitische Reformen hinausgehendes Engagement bei der Unterstützung für regionale Zusammenarbeit und Zusammenschlüsse zwischen den LLDC, sowie zwischen diesen und Schwellen- und Industrieländern. Die Größe und Begrenztheit ihrer Märkte kann nur durch Regionalisierung überwunden werden.
3. Das Verhältnis von formellen und informellen Regeln. Viele Übertragungsversuche von Verfassungs-, Rechts- und Verwaltungs-vorschriften in Entwicklungsländern scheitern bisher entweder an der unzureichenden Beachtung des kulturellen Umfeldes oder an den Besonderheiten der jeweiligen Rechtswirklichkeit.
4. Anthropologische und ethische Bedingungen für die Weltwirtschaft. Die Diskussion über Globalisierung wird heute weitgehend mit dem Ziel einer Verbesserung der Rahmenbedingungen geführt. Darüber hinaus sind aber auch Selbstverpflichtungen, Mindestregeln und ethische Kontrollinstanzen weltweit erforderlich, sowie die Überwindung punktueller Ansätze bei der Beurteilung von LLDC, z.B. durch die WTO.
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