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FTI Consulting Studie: Unternehmen sind auf die Krisen, die für sie das größte Risko darstellen, am wenigsten vorbereitet

FTI Consulting Studie: Unternehmen sind auf die Krisen, die für sie das größte Risko darstellen, am wenigsten vorbereitet
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FTI Consulting Studie: Unternehmen sind auf die Krisen, die für sie das größte Risko darstellen, am wenigsten vorbereitet

- Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen führen keine Krisenübungen durch, die auf Erfahrungen vergangener Krisen basieren

- Etwa 60 Prozent der befragten Unternehmensjuristen gaben an, stärker in die Krisenmanagementstrategie des Unternehmens eingebunden zu sein

- Fast 70 Prozent der befragten Unternehmen haben kein funktionsübergreifendes Krisenreaktionsteam oder ausgewählte externe Berater

Auf die Krisen, die ihr Geschäft am stärksten gefährden, sind Unternehmen am wenigsten vorbereitet. Das ist das Ergebnis einer Befragung durch den Think Tank Economist Impact im Auftrag der Unternehmensberatung FTI Consulting (NYSE: FCN). Die Unternehmen sind zudem langsam darin, aus Erfahrungen zu lernen, um auf dieser Basis künftig besser mit Krisen umgehen zu können.

Economist Impact hat 600 primär juristische Entscheiderinnen und Entscheider (General Counsel und leitende Syndikusanwälte) in Nordamerika, Europa, dem Nahen Osten und Afrika („EMEA“) sowie im asiatisch-pazifischen Raum befragt.

Auf die Frage, welche Krisen die größten Risiken für ihr Unternehmen darstellen, nannten nahezu 30 Prozent der Befragten Krisen, die auf Reputationsschäden oder Störungen im Betriebsablauf zurückgehen. Diese Bereiche rangierten unter den ersten drei von insgesamt zwölf möglichen Krisentypen. Gleichzeitig sind Reputations- und Krisen im Betriebsablauf ebenfalls bei den drei am meisten benannten Gefahrenlagen, auf deren Bewältigung die befragten Unternehmen am wenigsten vorbereitet sind. Das haben rund 30 Prozent der General Counsel angegeben.

Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen haben Lehren aus vergangenen Krisen nicht in ihre Schulungen und Krisenübungen einfließen lassen. Diese Lücke macht viele Unternehmen anfällig für die Auswirkungen einer Krise oder gar eines „Black-Swan-Events“, insbesondere vor dem Hintergrund von Ereignissen wie Cyberangriffen und Datenschutzverletzungen, makroökonomischen Schocks, politischen Störungen und geopolitischen Konflikten.

„Am besten gehen die Unternehmen mit Krisen um, die sich zuvor intensiv darauf vorbereitet haben – zum Beispiel durch Krisenübungen und die realistische Simulation möglicher Bedrohungsszenarien“ sagt Renato Fazzone, Senior Managing Director und Geschäftsführer von FTI Consulting DACH. „Diese Unternehmen fördern eine Kultur, in der Risiken ernst genommen und „Was-wäre-wenn“-Szenarien entwickelt und durchgespielt werden, was ihnen in schwierigen Situationen einen Vorteil verschafft. Eine starke Unterstützung der Krisenplanung und -vorbereitung durch die Unternehmensleitung ist von entscheidender Bedeutung. Andernfalls kann es zu einer Diskrepanz zwischen den Business-Continuity-Teams und den Entscheidungen der Geschäftsleitung kommen, die zu widersprüchlichen, fragmentierten oder verzögerten Entscheidungen führt.“

Angesichts der zunehmenden Häufigkeit, Komplexität und Unvorhersehbarkeit von Krisenereignissen in den letzten fünf Jahren gaben etwa 60 Prozent der befragten Unternehmensjuristen an, stärker in die Strategie für Krisenmanagement ihres Unternehmens eingebunden zu sein. Ihre Beteiligung ist jedoch nicht überall auf der Welt gleich. In Nordamerika (64 Prozent) und in der EMEA-Region (60 Prozent) ist ein höherer Anteil der General Counsel an der Entwicklung von Plänen zur Geschäftsfortführung und finanziellen Notfallplanung beteiligt als in der Asien-Pazifik-Region (42 Prozent). Ebenso sind fast doppelt so viele der befragten Juristen in Nordamerika (63 Prozent) wie im asiatisch-pazifischen Raum (33 Prozent) stärker in die Überwachung und Analyse von Frühwarnsignalen eingebunden, die über rechtliche Fragestellungen hinausgehen, zum Beispiel hinsichtlich der Reputation und Marke des Unternehmens.

Künstliche Intelligenz („KI“) und maschinelles Lernen („ML“) können heute besonders dann unterstützten, wenn es darum geht, umfassende, granulare und präzise Krisenfolgenabschätzungen zu erstellen. Dennoch nutzen mehr als die Hälfte der befragten Organisationen diese Technologien bisher nicht im Krisenmanagement. Ein möglicher Grund dafür ist die fehlende Qualifikation in diesem Bereich. Drei von zehn General Counsel haben diese als eine der fünf größten Herausforderungen genannt, die ihre Organisationen daran hindern, besser auf Krisenereignisse vorbereitet zu sein.

Nahezu 70 Prozent der befragten Unternehmen verfügen über kein funktionsübergreifendes Ad-hoc-Krisenteam oder eine Auswahl an im Vorfeld selektierten externen Beratern, die im Krisenfall unmittelbar zur Verfügung stehen. Und dass, obwohl die Befragten die Schaffung eines guten ausgestatteten Krisenreaktionsteams als eine der drei wichtigsten Prioritäten ihrer Rechtsabteilungen genannt haben (42 Prozent). Die Erhöhung des Budgets für Maßnahmen zur Krisenvorsorge, technologische Hilfsmittel und externe Berater oder Anbieter (40 Prozent) sowie die Einführung moderner Technologien wie KI für die Krisenüberwachung und die Analyse von Auswirkungen (33 Prozent) waren die beiden anderen Top-Prioritäten.

Lars Faeste, der das EMEA-Geschäft von FTI Consulting verantwortet, sagt: „Ich kann mich an keine Zeit erinnern, in der mehr auf dem Spiel stand, wenn es um die Bewältigung von Krisen oder sogar Black-Swan-Events geht als heute. Dass in dieser Befragung eine Mehrheit der Unternehmen angegeben haben, die Lektionen der Vergangenheit bisher nicht für eine Verbesserung ihres Umgangs mit Krisen zu nutzen, ist besorgniserregend. Das Management erkennt sehr häufig, dass etwas zu tun ist – aber es entscheidet nicht immer schnell und entschlossen genug. Anderen fehlt es an den notwendigen Ressourcen und Werkzeugen, die ein umfassendes Verständnis für potenzielle Krisen erst ermöglichen. General Counsel spielen eine wichtige Rolle dabei, ihren Unternehmen zu helfen, diese Lücken in der Krisenvorsorge zu schließen. Damit die Unternehmen bei der Bewältigung künftiger Krisenereignisse besser informiert, flexibler und effektiver sind.“

Weitere wichtige Ergebnisse der Umfrage sind:

  • Mehr als zwei Drittel der Top-Juristen in der Finanzdienstleistungs-, Banken- und Versicherungsbranche haben Überwachung und Analyse in der Frühwarnung über die Rechtsabteilung hinaus auf strategische Partner ausgeweitet – verglichen mit weniger als der Hälfte aller befragten Unternehmen (auch anderer Branchen).
  • In der verarbeitenden Industrie sind die Unternehmensjuristen stärker in die Bewältigung von Krisen und deren Auswirkungen eingebunden (72 Prozent) als ihre Kollegen in den Bereichen Finanzdienstleistungen, Banken und Versicherungen (68 Prozent), IT/Technologie, Medien und Telekommunikation (64 Prozent), Energie, Öl und Gas (63 Prozent), Einzelhandel (62 Prozent) sowie Gesundheitswesen und Biowissenschaften (54 Prozent).
  • Fast 40 Prozent der Befragten haben angegeben, dass es ihnen an einem Notfallplan für einen Cyberangriff oder einen Ausfall in ihrer Lieferkette fehlt.

Weitere Ergebnisse finden Sie in dem vollständigen Bericht:

https://www.fticonsulting.com/insights/reports/turbulent-waters-trusted-anchors-general-counsels-evolving-role-navigating-crises

Demografische Daten und Methodik

Der Think Tank Economist Impact hat im Auftrag von FTI Consulting diese Untersuchung durchgeführt. Diese auf einer Umfrage basierende Studie untersucht die Perspektiven der wichtigsten juristischen Entscheidungsträger in Bezug auf die Art der heutigen Krisenlandschaft, die Bereitschaft zum Umgang mit Krisen ihres Unternehmens und die Entwicklung ihrer Rolle bei der Bewältigung solcher Ereignisse.

Die Umfrage wurde zwischen April und Mai 2024 durchgeführt. Sie umfasste insgesamt 600 primär juristische Entscheiderinnen und Entscheider in Nordamerika (25 Prozent), EMEA (50 Prozent) und dem Asien-Pazifik-Raum (25 Prozent). Alle Befragten arbeiteten in Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 1 Milliarde US-Dollar.

Über FTI Consulting

FTI Consulting, Inc. ist ein weltweit tätiges Beratungsunternehmen, das Unternehmen bei der Bewältigung von Veränderungen, der Risikominderung und der Beilegung von Konflikten unterstützt: finanziell, rechtlich, operativ, politisch und aufsichtsrechtlich, sowie bei Reputations- und Transaktionsthemen. Mit mehr als 8.000 Expertinnen und Experten in 33 Ländern arbeitet FTI Consulting eng mit Kunden zusammen, um komplexe geschäftliche Herausforderungen zu erkennen und zu bewältigen und Chancen optimal zu nutzen. Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 3,49 Milliarden US-Dollar. In bestimmten Ländern werden die Dienstleistungen von FTI Consulting durch eigenständige juristische Einheiten erbracht, die separat kapitalisiert und unabhängig verwaltet werden. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite: www.fticonsulting.com .

Reinhard Moch 
Head of Marketing DACH

FTI Consulting Deutschland GmbH

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