Das Erste
"Plusminus" (HR) am Dienstag, 17. August 2010, um 21.50 Uhr
München (ots)
Moderation: Jörg Boecker
Die Themen:
Fachkräftemangel made in Germany - warum Migrantenkinder die Lücke nicht füllen Den Unternehmen droht ein massiver Mangel an Fachkräften, Kinder von Einwanderern können diese Lücke derzeit nicht schließen. Aktuelle Studien zeigen einen dramatischen negativen Bildungssaldo. Nur ein Viertel der Jugendlichen mit Migrationshintergrund absolvieren eine Lehre, die Zahl derer ohne Schulabschluss steigt stetig. Die Bildungsinvestitionen bringen auf dem Arbeitsmarkt kaum Ertrag. Und selbst für die wenigen, die hier einen Hochschulabschluss geschafft haben, ist der deutsche Arbeitsmarkt immer öfter nicht attraktiv. Sie wandern ab. "Plusminus" zeigt am Beispiel türkischstämmiger junger Menschen, vom Schulabbrecher bis hin zum Uniabsolventen, welches Potenzial Deutschland hier nicht nutzt. Umgeschult und arbeitslos - wie eine Qualifizierungsoffensive floppt 15 000 Langzeitarbeitslose hat die Agentur für Arbeit zu Alltagsbetreuern für Senioren ausgebildet. Doch nach der Qualifizierungsmaßnahme haben nur wenige von ihnen einen Job. Den Pflege- und Altenheimen sind sie schlicht zu teuer oder die wenigen Stellen sind besetzt. "Plusminus" zeigt an dem Beispiel, wie unqualifiziert die Arbeitsagentur hier bei der Qualifizierung von Arbeitslosen vorgeht. Dubiose Geschäfte mit Lebensversicherungen Weil ihre Lebensversicherungen schlechte Renditen bringen, weil die Raten für die Versicherungen ihnen zu teuer werden, deshalb wollen immer mehr Bürger ihre Lebensversicherungen loswerden. Der Rückkaufwert der Versicherungsunternehmen ist niedrig und genau darauf spekulieren jetzt dubiose Aufkäufer. Sie bieten das Doppelte und Dreifache des Rückkaufwertes, versprechen abenteuerliche Renditen. Allerdings gibt es das Geld nur in Raten und das ist der Haken. Nach einigen Monaten sind die Firmen verschwunden und das Geld weg. "Plusminus" gibt Einblicke in eine Branche, in der es vor schwarzen Schafen nur so wimmelt. Preiskampf Mineralwasser - Discounter verdrängen Brunnenbetriebe und Mehrwegflaschen "Plusminus" zeigt, was passiert, wenn Discounter ein Produkt zu ihrem Billigprodukt erklären. Mineralwasser in Pet-Flaschen ist der Renner, es tobt ein Preiskampf, 19 Cent für 1,5 Liter. Damit werden regionale Hersteller reihenweise vom Markt gefegt und ein umweltpolitisches Vorzeigeprojekt gleich mit. Nur noch jedes dritte Mineralwasser wird in Mehrwegflaschen verkauft.
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