Das Erste
"ttt extra - titel thesen temperamente" am 16. Oktober 2011 von der Frankfurter Buchmesse
München (ots)
Sie ist die größte Buchmesse der Welt. Viele Tausend Aussteller und noch mehr neue Bücher aus über 100 Ländern präsentieren sich. Ein riesiger Markt. Nicht nur für Verleger, Agenten, Lizenzkäufer und Autoren, sondern auch für Drehbuchautoren und Filmproduzenten, die den zentralen Ort zum Kennenlernen, Austausch und zu Diskussionen nutzen. "ttt extra - titel thesen temperamente" gibt Einblicke in die internationale Bücherschau, präsentiert Highlights und stellt das diesjährige Gastland der Buchmesse vor: Island. "ttt extra" zur Buchmesse kommt am Sonntag, 16. Oktober, um 23.05 Uhr vom Hessischen Rundfunk (hr), moderiert von Dieter Moor.
Literaturwunder Island - eigenartig und faszinierend ... / Die Kassen sind leer, die Kneipen voll, und die Literatur blüht. Island war nach der Wirtschaftskrise am Ende des Abgrunds und ist heute kreativer denn je. Zumindest gibt es kein Land in Europa, in dem mehr gelesen und mehr geschrieben wird als in Island. Die Anzahl an Verlegern und Autoren - pro Einwohner - ist rekordverdächtig. Auf 300 000 Isländer kommen rund 170 Verleger, jeder Isländer kauft im Durchschnitt acht Bücher im Jahr. Warum leisten die Isländer gerade in dieser Kunstform, der Literatur, so Außergewöhnliches? "ttt" trifft Schriftsteller und Künstler und bringt in Erfahrung, warum in Island Staatsschulden zur Selbstfindung führen, ein toter Literaturnobelpreisträger bis heute das Sagen hat und baden in heißem Wasser Kulturgut ist. "ttt" begegnet dabei dem Kult-Autor Hallgrímur Helgason, spricht mit dem renommiertesten Gegenwartsautor Einar Kárason, der Krimiautorin Yrsa Siguroardóttir, dem Verleger Halldór Guomundsson und dem isländischen Al Gore: Andri Snær Magnason, der ein "Selbsthilfebuch für eine verängstigte Nation" geschrieben hat.
"Sklaverei" - Der Kampf der mexikanischen Autorin Lydia Cacho / In Mexiko sind viele Medienschaffende Drohungen, schweren Angriffen und sogar Mordversuchen ausgesetzt. Und eine ist zurzeit in akuter Gefahr: Die Journalistin Lydia Cacho, die bereits mehrfach verhaftet und sogar gefoltert wurde. Unter Einsatz ihres Lebens enthüllte die 1963 geborene Reporterin nach mehreren Jahren akribischer und gefährlicher Recherche, wie Geschäftsleute, Politiker und Drogenhändler Milliardengeschäfte mit Prostitution und Kinderpornografie machen. Für ihr Buch "Sklaverei - Eine Reise ins Zentrum des globalen Sexhandels mit Frauen und Mädchen" untersuchte Lydia Cacho "undercover" im Stile Günter Wallraffs in Argentinien, Birma, Israel, Japan, Kambodscha, Palästina und in der Türkei die Situation modernen Menschenhandels weltweit. Cacho muss immer wieder zu ihrer eigenen Sicherheit in den Untergrund gehen. Noch nie waren in der Menschheitsgeschichte Sklaverei und Menschenhandel so verbreitet wie heute, stellt Cacho fest, und es werde damit mehr Geld verdient als mit Drogen- und Waffenhandel. 79 Prozent der weltweit "verkauften" Menschen werden zum Zweck der sexuellen Ausbeutung gehandelt; jährlich werden 1,39 Millionen Menschen sexuell versklavt! "ttt" spricht mit Lydia Cacho und Vertretern des Internationalen Schriftstellerverbandes PEN über Cachos Kampf gegen moderne Sklaverei, für Menschenrechte und Pressefreiheit und was sie damit - vor allem in ihrem eigenen Land - riskiert.
Literatur- und Kultur-Größen und die "Neue Moral" / Mit dabei sind die Größen des deutschen und internationalen Kultur -und Literaturbetriebs wie Umberto Eco, Roger Willemsen, Ferdinand von Schirach oder Doris Dörrie. Außerdem spricht "ttt" mit Autoren wie dem Ex-Kulturminister Julian Nida-Rümelin, dem Journalisten Ulrich Wickert und der Autorin Julia Friedrichs über das Thema "Ideale und die Sehnsucht nach neuer Moral in Deutschland".
Moderation: Dieter Moor
Redaktion: Gitta Severloh
Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
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