Das Erste: Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten Am Sonntag, 13. Januar 2019, 19:20 Uhr vom WDR im Ersten
München (ots)
Moderation: Isabel Schayani Geplante Themen: Griechenland: Chinesen willkommen! Wer als Chinese in Athen landet, wird gleich herzlich empfangen. Für eine Investition - 250 000 Euro in eine Immobilie - verkauft die griechische Regierung griechische Pässe und verschafft damit dem Investor und dessen Familie Zutritt zu allen Schengen-Staaten. Griechenland ist nicht das einzige EU-Mitgliedsland, das Pässe verkauft. Dennoch bleibt die Frage: Wer bekommt oder wer verschafft sich Eintritt in die Europäische Union? Wer sind diese Chinesen oder Russen, die nach Griechenland kommen? Und was bewegt die linke Regierung zu solchen Maßnahmen? Autorin: Ellen Trapp/ARD Studio Rom Algerien: Die Pizzabäckerin in der Wüste Ein Pizza-Dienst in der algerische Sahara und eine junge Powerfrau, das sind die Zutaten für eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte. Seit vielen Jahren leben Hundertausende Sahrawis in Flüchtlingslagern, geflohen, als ihre Heimat, die Westsahara, von Marokko beansprucht wurde. Die 28-jährige Hindu Mani ist in einem Lager aufgewachsen, sie kannte nichts anderes als Tristesse. Doch dann gewann sie einen Kochwettbewerb, kaufte einen Ofen, bekam einen Kredit von der UN, und seitdem expandiert ihr Pizzadienst. Autor: Stefan Schaaf/ARD Studio Madrid Schweiz: Alpendämmerung Elvira Salis hat Tränen in den Augen, als sie beobachtet, wie ein Bagger ihr Geburtshaus abreißt. Trotzdem wollte sie dabei sein: "Mit den Häusern ist es wie mit den Menschen", sagt sie. "Man lässt sie nicht alleine sterben." Die 82-Jährige lebte im schweizerischen Bondo, bis ein gewaltiger Bergsturz Teile des Dorfes zerstörte. Die Alpen bröckeln, Geröllmassen stürzen ins Tal, denn die Erwärmung im europäischen Hochgebirge lässt den Permafrost schmelzen, der die Hänge stabilisiert hat. Und nach dem extrem heißen Sommer 2018 ist klar: Die Alpen, wie wir sie kennen, wird es wohl bald nicht mehr geben. Autoren: Thomas Aders/Wolfgang Wanner/ARD Studio Genf Peru: Die schmutzigste Stadt Man sieht es den Kindern nicht an, wieviel Gift in ihnen steckt. Mit Konzentrationsschwächen fange es an, erklärt der Schulleiter: "Wenn sie niesen, kommt häufig Blut aus der Nase." Die Grundschule liegt direkt neben dem Loch, das ihre Stadt Los Pascos beherrscht. Ein gigantischer Tagebau: Zink, Silber und Blei - gefördert für den Weltmarkt, aufgekauft vom Schweizer Rohstoffgiganten Glencore für mehrere hundert Millionen Dollar. Der Preis, den die Menschen zahlen, ist ungleich höher. Autor: Matthias Ebert/ARD Studio Rio de Janeiro Schweden: Geschlechtsneutrale Erziehung Ob ihr Kind ein Junge oder ein Mädchen sei, beantwortet Miranda nicht. Es spiele keine Rolle, sagt sie, Geschlecht sei nicht das, was wir haben, sondern das, was wir tun. Miranda erzieht ihr Kind geschlechtsneutral. Wenn sie von Eli spricht, sagt sie immer "mein Kind". Es soll in einer Umgebung aufwachsen, die frei ist von Geschlechterklischees. Auch immer mehr Kindergärten und Vorschulen vermeiden eine Sprache, die Kinder nach Geschlechterklischees aufteilt. Der Staat unterstützt diesen Ansatz. Das geschlechtsneutrale Pronomen "hen", ein Kunstbegriff, wurde in den schwedischen Duden aufgenommen. Autor: Norbert Lübbers
Redaktion: Petra Schmitt-Wilting, Heribert Roth
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