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Kolumbien: Gewalt nimmt zu - trotz Friedensvertrag
Kampf um Macht und Pfründe - Starker Anstieg der Übergriffe gegen Vertreter der Zivilgesellschaft - Staat zeigt sich machtlos

Freiburg (ots)

Zwei Jahre nach Unterzeichnung des Friedensvertrages zwischen kolumbianischer Regierung und der FARC-Guerilla nimmt die Gewalt in vielen Regionen Kolumbiens zu. Darauf weist Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes hin. Insbesondere in ländlichen Regionen, wo der Großteil der Caritas-Hilfe geleistet wird, lebt die Zivilbevölkerung aufgrund der Kämpfe zwischen rivalisierenden bewaffneten Gruppen in fortwährender Angst um ihr Leben. Die Zahl der Binnenflüchtlinge stieg deshalb laut Vereinten Nationen in diesem Jahr um 40 Prozent.

Insbesondere Vertreter der Zivilgesellschaft, die sich für die Belange der Bevölkerung einsetzen, werden zunehmend zur Zielscheibe von Gewalt und Einschüchterung. Das gilt insbesondere dann, wenn ihr Engagement dem Drogenhandel oder dem illegalen Bergbau im Weg steht. "Wer sich in Kolumbien für die Rückgabe von Land oder Alternativen zum Koka-Anbau stark macht, der setzt sein Leben aufs Spiel. Das gefährdet den gesamten Friedensprozess. Das darf der Staat nicht tolerieren", so Claudio Moser, Referatsleiter Lateinamerika bei Caritas international.

Seit Unterzeichnung des im Dezember 2016 geschlossenen Friedensvertrages sind laut Indepaz (Instituto de Estudios para el Desarrollo y la Paz) bis heute 295 Menschrechtsaktivisten und andere Vertreter der Zivilgesellschaft umgebracht worden. Unter den Opfern waren auch Caritas-Mitarbeiter und andere Vertreter der katholischen Kirche. Der kolumbianische Staat zeigt sich nicht in der Lage, den Frieden in den Regionen zu sichern, wo nach der Niederlegung der Waffen durch die FARC inzwischen anderen Guerilla-Organisationen oder kriminelle Banden um die Macht kämpfen.

Trotz der Rückschläge hält Caritas international den Friedensvertrag als große Chance für Kolumbien. "Es wäre unverantwortlich, den historischen Moment verstreichen zu lassen. Die katholische Kirche und ihre Caritas unterstützen den Friedensprozess weiterhin mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln", unterstreicht Lateinamerika-Experte Claudio Moser.

In Kolumbien mehr als 260.000 Menschen ums Leben gekommen, gut sieben Millionen Kolumbianer mussten innerhalb des Landes fliehen. Caritas international unterstützt kolumbianische Gewaltopfer dort seit 15 Jahren. Schwerpunkte sind die Versorgung von Geflüchteten mit Hilfsgütern, der Schutz der Zivilbevölkerung und die Sicherung ihrer Grundrechte sowie Projekte der Friedensförderung und der Aufbau von Strategien zur Konfliktlösung.

Spenden mit Stichwort "Kolumbien" werden erbeten auf:

Caritas international, Freiburg, 
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02, 
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, 
BIC: BFSWDE33KRL oder online unter: www.caritas-international.de
- Charity SMS: SMS mit CARITAS an die 8 11 90 senden (5 EUR zzgl. 
üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Caritas international
4,83 EUR)
- Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02, 
Evangelische Bang eG, 
BIC GENODEF1EK1 
oder online unter www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
- Charity SMS: SMS mit NOT an die 8 11 90 senden (5 EUR zzgl. 
üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Diakonie 
Katastrophenhilfe 4,83 EUR)

Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit mehr als 160 nationalen Mitgliedsverbänden.

Pressekontakt:

Herausgeber: Deutscher Caritasverband, Caritas international,
Öffentlichkeitsarbeit, Karlstraße 40, 79104 Freiburg. Telefon
0761/200-0. Michael Brücker (verantwortlich, Durchwahl -293), Achim
Reinke (Durchwahl -515). www.caritas-international.de

Original content of: Caritas international, transmitted by news aktuell

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