ARD-Vorwahlbefragung Berlin: CDU liegt vorn, SPD nur noch zweitstärkste Kraft
Köln, 2. Februar 2023 (ots)
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In zehn Tagen findet die Wiederholungswahl zum 19. Abgeordnetenhaus von Berlin statt. Würde bereits am kommenden Sonntag über die Zusammensetzung des Abgeordnetenhauses entschieden, käme die aktuelle Regierungspartei SPD auf 19 Prozent und wäre damit nur noch zweitstärkste Kraft (+1 im Vgl. zu Mitte Januar; Berlin-Wahl 2021: 21,4%). Die CDU würde ihre Position gegenüber der Wahl 2021 stark verbessern, käme aktuell auf 25 Prozent (+2 im Vgl. zu Mitte Januar; Berlin-Wahl 2021: 18%) und wäre damit stärkste Kraft. Die Grünen bekämen 18 Prozent der Stimmen (-3 im Vgl. zu Mitte Januar; Berlin-Wahl 2021: 18,9%), während 12 Prozent die Linke wählen würden (+1 im Vgl. zu Mitte Januar; Berlin-Wahl 2021: 14,1%). Die AfD käme auf 10 Prozent (-1 im Vgl. zu Mitte Januar; Berlin-Wahl 2021: 8%). Die FDP käme auf 6 Prozent (+- 0 im Vgl. zu Mitte Januar; Berlin-Wahl 2021: 7,1%), alle anderen Parteien auf insgesamt 10 Prozent (2021: 12,5%). Das hat eine repräsentative Befragung von infratest dimap unter 1.540 Wahlberechtigten in Berlin von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.
Bei dieser Umfrage handelt es sich ausdrücklich um keine Prognose, sondern um die politische Stimmung in der laufenden Woche. Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen sein kann. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem die letzte Phase des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern. Bewegungen sind damit in Berlin bis zum 12. Februar weiterhin möglich. Bereits kleinere Veränderungen können am Wahlsonntag politische Wirkungen entfalten und über die Zahl der künftig im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien auch rechnerisch mögliche Mehrheiten für die Regierungsbildung verändern.
Die Unzufriedenheit der Berliner mit der Arbeit ihrer Regierung ist im Vergleich zu Mitte Januar leicht gestiegen: 67 Prozent der Wahlberechtigten sind aktuell weniger zufrieden oder unzufrieden. Dass der künftige Berliner Senat erneut von der SPD geführt werden soll, finden aktuell 28 Prozent der Befragten begrüßenswert (+5 im Vgl. zu Januar). Einen CDU-geführten Senat wünschen sich 31 Prozent (+1 im Vgl. zu Januar). Dass die Grünen den Berliner Senat anführen sollten, sagen 19 Prozent (-1 im Vgl. zu Januar). 22 Prozent geben aktuell aber noch an, es nicht zu wissen oder machen keine Angabe (-5 im Vgl. zu Januar).
Würde die Regierende Bürgermeisterin oder der Regierende Bürgermeister direkt gewählt, dann würden sich 32 Prozent für die amtierende Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey von der SPD entscheiden (-2 im Vgl. zu Mitte Januar). 26 Prozent sprechen sich für den aktuellen Oppositionsführer Kai Wegner von der CDU aus (+6 im Vgl. zu Mitte Januar) und 16Prozent für Giffeys derzeitige Stellvertreterin Bettina Jarasch von den Grünen (+1 im Vgl. zu Mitte Januar). Jeder Vierte (26 Prozent) weiß es nicht oder würde sich für keinen der drei entscheiden.
Befragungsdaten
- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Berlin
- Fallzahl: 1.540 Befragte;
- Erhebungszeitraum: 30.01.2023 bis 01.02.2023
- Erhebungsverfahren: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
- Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte
- bei einem Anteilswert von 10% ** bei einem Anteilswert von 50%
Die Fragen im Wortlaut:
- Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus wäre?
- Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit des Berliner Senats?
- Wenn es nach Ihnen ginge: Welche Partei sollte den nächsten Berliner Senat führen?
- Wenn man die Regierende Bürgermeisterin oder den Regierenden Bürgermeister von Berlin direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden?
- Franziska Giffey
- Kai Wegner
- Bettina Jarasch
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