MONITOR: Gesundheitsministerin Ulla Schmidt fordert Bundesärztekammer wegen Ratiopharm-Skandal zum Handeln auf - Neue Recherchen belegen Ausmaß des Pharma-Skandals -
Köln (ots)
18. Januar 2006 - Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) fordert den Präsidenten der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, auf, wegen des Bestechungsskandals um das Unternehmen Ratiopharm, gegen Ärzte vorzugehen. Dies berichtet das ARD-Magazin MONITOR in seiner morgigen Ausgabe (Donnerstag, 21.45 Uhr im Ersten).
In einem Brief an den Präsidenten der Bundesärztekammer, der MONITOR vorliegt, bezieht sich Schmidt ausdrücklich auf Ratiopharm. "Dem Vernehmen nach hat dieses Unternehmen Ärzten Geldleistungen und/oder andere Vergünstigungen zukommen lassen, damit sie Produkte dieses Unternehmens bevorzugt verordnen", schreibt Schmidt in dem Schreiben vom 17. Januar 2006. Schmidt stellt klar, "dass dies nicht tatenlos hingenommen werden kann", und fordert "die Bundesärztekammer als Hüterin der ethischen Positionen der deutschen Ärzteschaft" auf "einzuschreiten und entsprechend auf die Landesärztekammern einzuwirken."
Nach Recherchen von MONITOR hat die Firma Ratiopharm noch bis weit ins Jahr 2005 hinein und in weitaus mehr Fällen als bisher bekannt an ihrem System der Umsatzbeteiligungen durch Ärzte festgehalten. Laut eines firmeninternen Schreibens, das MONITOR vorliegt, sprach das Unternehmen diesbezüglich noch im Jahr 2005 von einer "neuen Kultur der Umsatzausweitung". Ratiopharm hatte dagegen von "Einzelfällen aus der Vergangenheit" gesprochen, "die bereits abgestellt wurden".
Dem ARD-Magazin liegen firmeninterne Dokumente sowie die Aussagen von Ärzten und Ratiopharm-Referenten vor.
(siehe auch vorhergehende WDR-Pressemitteilung zum Thema von heute, 8.30 Uhr)
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770, -4605
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