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Das Erste: "W wie Wissen" am 26. November 2006 um 17.03 Uhr

München (ots)

Die Themen:
Arved Fuchs und die Meereisblumen
Arktisch kalt und zugleich wüstenhaft trocken ist es auf Ellesmere 
Island. Die nördlichste Insel der Welt war im Frühjahr dieses Jahres 
das Ziel von Arved Fuchs. Der Abenteurer erkundete auf einer 
60-tägigen Hundeschlitten-Expedition das fast menschleere Gebiet an 
der Grenze zu Grönland und sammelte bei Temperaturen von bis zu minus
30 Grad wichtige Daten zum Klimawandel in der Arktis, z.B. über die 
so genannten Bromexplosionen. Die treten regelmäßig im Frühjahr und 
Herbst in der Arktis auf: Wenn das offene Meerwasser zufriert und die
Luft sehr viel kälter als das Wasser ist, bilden sich "Frost 
Flowers". Die einzigartigen, nur wenige Zentimeter großen 
"Meereisblumen" bestehen aus Eiskristallen, die hoch konzentrierte, 
bromhaltige Salze enthalten. Sobald sie von der Sonne beschienen 
werden, wird das Brom frei gesetzt und in großen Mengen an die 
Atmosphäre abgegeben. Dies führt zum regelmäßigen Abbau des 
bodennahen Ozons in der Arktis. "W wie Wissen" hat Arved Fuchs auf 
seiner abenteuerlichen Wissenschafts-Expedition begleitet.
Wenn dem Gletscher der kalte Schweiß ausbricht
Die Gletscher in den Alpen sind auf dem Rückzug. Das ist nicht neu. 
Das Ausmaß aber, in dem sie schwinden, war in diesem Sommer 
vielerorts so groß wie nie zuvor. "W wie Wissen" hat den 
Gletscher-forscher Ludwig Braun in die Ötztaler Alpen begleitet. Seit
20 Jahren beobachtet er dort den Zerfall des Vernagtferners. Der 
einstige Eisriese ist der am besten untersuchte Gletscher der Alpen, 
an dem sich der Klimawandel deutlich ablesen lässt. Seit Mitte des 
19. Jahrhunderts hat er drei Viertel seiner Masse und die Hälfte 
seiner Fläche verloren. Auch das Jahr 2006 mit dem heißen Juli hat 
wieder tiefe Spuren hinterlassen: Dem Gletscher ist sichtbar der 
kalte Schweiß ausgebrochen. Erste Messungen von Ludwig Braun zeigen, 
dass die Eisdecke weit über drei Meter abgeschmolzen ist. Sollten die
Eismassen weiter so rasant schwinden, wird Ende dieses Jahrhunderts 
nur noch eine Felswüste übrig bleiben. Dann würde der wichtige 
Wasserstrom aus den Alpen unweigerlich versiegen.
Wärmedämmung mit Eisbärenfell
Eisbären frieren nicht. Perfekt an die Kälte in ihrer arktischen 
Heimat angepasst, trotzen sie selbst Temperaturen von minus 50 Grad. 
Dafür sorgt eine ordentliche Speckschicht - und ihr Fell, genauer 
gesagt: die Haare. Sie sind nicht glatt, sondern leicht gekräuselt. 
Und in dem dichten Geflecht entstehen kleine Luftpolster, die 
isolierend wirken. Körperwärme geht nicht so leicht verloren. 
Außerdem hat jedes Haar einen winzig kleinen Luftkanal. Dieses System
wollen Wissenschaftler vom Institut für Textilforschung und 
Verfahrenstechnik in Denkendorf imitieren. Das Ziel der Forscher: Sie
wollen Kleidung konstruieren, die so wärmt wie das Eisbärenfell und 
sogar Häuser mit Hilfe des Eisbärenfell-Imitats isolieren. "W wie 
Wissen" sieht sich an, wie Wärmedämmung mit Eisbärenfell 
funktionieren könnte.
Redaktionelle Koordination: Annegret Schmidt/WDR
Moderation: Ranga Yogeshwar
"W wie Wissen" im Internet unter www.DasErste.de/wwiewissen
Fotos unter www.ard-foto.de

Pressekontakt:

Burchard Röver, Presse und Information Das Erste,
Tel.: 089/5900-3867, E-Mail: Burchard.Roever@DasErste.de

Interviewanfragen Ranga Yogeshwar:
Petra Berthold, MedienAgentur Berthold,
Tel.: 0221/9545790, Fax: 0221/9545792,
E-Mail: info@medienagenturberthold.de

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