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6. Antispam-Kongress von eco: Internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen Spam wird weiter verstärkt / Rund 200 Teilnehmer aus 46 Ländern diskutieren in Wiesbaden aktuelle Trends und Lösungsansätze

Wiesbaden/Köln (ots)

Der auf Schloss Biebrich vom 27. bis 30
Oktober stattfindende sechste Antispam-Kongress des Verbandes der 
deutschen Internetwirtschaft eco in Wiesbaden steht ganz im Zeichen 
der Internationalität. "Alleine die Registrierungen - über 200 
Personen aus 46 Ländern - belegen die immense Bedeutung des Themas 
für die globale Internetgemeinschaft", kommentiert Sven Karge, 
Fachbereichsleiter Content bei eco und Organisator des Kongresses. 
"Gleichzeitig bringen die Vorträge und Gespräche auf dem Kongress 
aber auch zum Ausdruck, dass nur die weltweite internationale 
Zusammenarbeit zwischen zuständigen Behörden, 
Strafverfolgungsbehörden, Internet Service Providern und der gesamten
Internetwirtschaft dem Problem wirklich Herr werden kann." Die größte
Gefahrenquelle stellen momentan Russland und andere Bereiche 
Osteuropas, China und weite Teile Brasiliens dar. "Die Täter wissen, 
dass es nicht ratsam ist, in den Ländern zu leben, die für sie die 
Hauptangriffsziele sind. Außerdem sind in diesen Staaten die 
Aktivitäten der Legislative und Exekutive noch nicht so ausgeprägt 
wie etwa in der Europäischen Union, so dass das Risiko, von diesen 
Standorten aus zu agieren, wesentlich geringer ist."
Sowohl für die zunehmende Bedrohung als auch für die 
Internationalität des Themas Spam liefert das Unternehmen eleven, das
pro Tag bei seinen Kunden rund eine Milliarde E-Mails filtert, 
entsprechende Zahlen. Geschäftsführer Robert Rothe: "Aus 198 von 
insgesamt 203 Ländern mit einem eigenen IP-Adressbereich gehen 
Spam-Mails aus. Dabei weisen nur zwölf einen Spam-Level von unter 
fünfzig Prozent auf. In neunzig Prozent der Staaten beträgt der 
Anteil von Spam-Mails durchschnittlich mehr als siebzig Prozent." 
Alleine in Deutschland ist laut dem E-Mail-Sicherheitsanbieter die 
Spam-Rate in den Jahren 2003 bis 2008 um mehr als 10.000 Prozent 
angestiegen. 2008 sei gegenüber dem vergangenen Jahr eine Erhöhung 
von über hundert Prozent zu verzeichnen. Ein Beispiel dafür, wie 
unerwünschte E-Mails die Infrastruktur gefährden, liefert ein 
international tätiger deutscher Großkonzern mit rund 100.000 
Mitarbeitern, der zum Kundenkreis von eleven zählt. In diesem sind 
98,7 Prozent der ankommenden Mails als Spam zu klassifizieren, 0,8 
Prozent sind andere, ebenfalls nicht gewollte Nachrichten, lediglich 
0,5 Prozent sind erwünscht. "Leider ist das kein Einzelfall und auch 
auf andere Betriebe zu übertragen", merkt Robert Rothe an.
Auch bezüglich aktueller Trends liefert der Antispam-Kongress des 
eco Verbandes Antworten. So stellen nach einhelliger Meinung der 
Experten so genannte Botnets immer noch eine der größten Bedrohungen 
dar. In diesem Fall installieren Täter Schadsoftware - sog. Trojaner 
- auf Computern, ohne dass der Anwender dies merkt und nutzen diese 
gekaperten Computer ferngesteuert für den Versand von Werbemüll, ohne
dass der Computerbesitzer dies merkt. Aktuell sei die Gefahr deshalb 
so groß, weil sich diese illegalen Netze unter Verwendung von 
E-Mails, Downloads oder Exploits sehr schnell verbreiten (Problem der
"Spreading Botnets") und bereits ein Viertel aller Rechner weltweit 
infiziert ist. Im Zusammenhang mit den Botnets weist Pat Peterson von
IronPort darauf hin, dass sich Täter zunehmend Opfer mit hoher 
Reputation aussuchen, um Verbraucher auf ihre eigene kriminelle 
Webseite zu ziehen. Eine Entwicklung, die auch Microsoft nicht 
entgangen ist. "Es wird heute verstärkt auf das Vertrauen der 
Internetnutzer in bestimmte Unternehmen oder Organisationen gesetzt 
und dieses nutzen Täter schamlos aus", bestätigt Tim Cranton, 
Associate General Counsel vom Internet Safety Enforcement Team bei 
Microsoft. Zudem werde mit der menschlichen Neugier gespielt und dem 
Gefühl, "an bestimmten Angeboten könnte etwas dran sein." Tim Cranton
spielt dabei auf so genannte Lottery-Scams an, in denen Usern 
vorgegaukelt wird, sie hätten etwas gewonnen. In einer Studie hat der
Software-Gigant ermittelt, dass einer von 44 Internetnutzern schon 
auf eine solche Offerte hereingefallen ist.
Besonders heimtückisch werden Opfer neuerdings über 
Adware-Programme wie etwa VirtuMonde attackiert. Wie Pat Peterson 
betont, handelt der Nutzer sich darüber nicht etwa nur nervige Popups
ein, sondern läuft ernsthaft Gefahr, vollständig kontrolliert zu 
werden. Ein Beispiel dafür, wie skrupellos Täter mittlerweile 
vorgehen, liefert er gleich mit: "Ein Popup signalisiert das 
Auftreten eines Sicherheitsproblems auf dem Computer und empfiehlt 
neben einem Scan auch den Download eines Programms, das die Gefahr 
beseitigt. In Wahrheit verbirgt sich dahinter ein infiziertes 
Programm, das unter anderen Übeln die Eingaben des Nutzers 
protokolliert und an Dritte weiter leitet. Wer hier nein sagt, wird 
so lange mit Popups bombardiert, bis er entnervt aufgibt. Auch ein 
Zeichen dafür, wie hartnäckig die Täter heute sind." Neben der 
Hartnäckigkeit zeichnet diese ein immer größeres technisches 
Know-how, ein hohes Maß an Kreativität und eine erhöhte kriminelle 
Energie aus. "Die Zeiten, in denen wir es mit pubertierenden jungen 
Männern zu tun hatten, die aufgrund mangelnden Einsatzes oder 
mangelnder Intelligenz ihren Hochschulabschluss nicht schaffen, sind 
vorbei. Die Vorgehensweise ist mittlerweile sehr professionell und 
deshalb umso gefährlicher", so das Fazit von Pat Peterson.
Ein weiteres Problem stellen die allseits beliebten und sich einer
immer größer werdenden Mitgliedergemeinde erfreuenden Social Networks
dar, die Versendern von Spam eine große Angriffsfläche bieten. "Es 
ist schon erstaunlich, wie freigiebig Menschen der ganzen Welt  sehr 
private Daten zur Verfügung stellen und damit den Tätern Tür und Tor 
öffnen", moniert Sven Karge.
Im Rahmen des internationalen Kampfes gegen Spam nimmt der eco 
Verband der deutschen Internetwirtschaft eine führende Rolle ein. 
Neben der Organisation des jährlich stattfindenden 
Antispam-Kongresses koordiniert eco die Antispam Task Force der 
deutschen ISPs und betreibt die zentrale deutsche Whitelist Certified
Senders Alliance (CSA) sowie die Internet-Beschwerdestelle, wo 
Unternehmen und Verbraucher Verstöße und verdächtige Aktivitäten im 
Netz melden können.
eco (www.eco.de) ist seit über zehn Jahren der Verband der 
Internetwirtschaft in Deutschland. Die mehr als 400 
Mitgliedsunternehmen beschäftigen über 250.000 Mitarbeiter und 
erwirtschaften einen Umsatz von ca. 45 Mrd Euro jährlich. Im 
eco-Verband sind die rund 230 Backbones des deutschen Internet 
vertreten. Verbandsziel ist es, die kommerzielle Nutzung des Internet
voranzutreiben, um die Position Deutschlands in der Internet-Ökonomie
und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Der 
eco-Verband versteht sich als Interessenvertretung der deutschen 
Internetwirtschaft gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren 
und in internationalen Gremien.

Pressekontakt:

Weitere Informationen: eco Verband der deutschen Internetwirtschaft
e.V., Lichtstr. 43h, 50825 Köln, Tel.: 0221/700048-0, E-Mail:
info@eco.de, Web: www.eco.de

PR-Agentur: Team Andreas Dripke, Tel.: 0611/97315-0, E-Mail:
team@dripke.de

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