Paul Breitner im SAT.1-Interview zur Trainerfrage beim DFB: "Bei Giovanni Trapattoni kann ich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen."
Berlin (ots)
Am Dienstagabend verlor die deutsche Nationalmannschaft im letzten Vorrundenspiel der EM gegen Portugal mit 0:3 und schied damit aus dem Wettbewerb aus. SAT.1-Moderator Lou Richter sprach heute morgen in der Sendung "täglich ran" im Rahmen des SAT.1-FRÜHSTÜCKSFERNSEHEN mit Paul Breitner über die Zukunft des deutschen Fußballs.
Als Nachfolger von DFB-Teamchef Erich Ribbeck waren in den vergangenen Tagen Leverkusens Coach Christoph Daum und der Italiener Giovanni Trapattoni im Gespräch. Paul Breitner: "Bei Christoph Daum könnte ich mir jederzeit vorstellen, dass das klappt. Aber wenn ich auch nur den Namen Giovanni Trapattoni höre, dann kann ich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Die schlechtesten, defensivsten, destruktivsten Fußballjahre beim FC Bayern in den letzten 35 Jahren hat Giovanni Trapattoni zu verantworten. Und wenn so ein Mann kommt, dann spielen wir in Zukunft auch bei den Kleinsten nur noch mit Verteidigern und nur noch auf 0:0. Das wäre der Wahnsinn überhaupt, schlimmer als das, was die letzten zwei Jahre passiert ist."
Breitner fordert radikales Umdenken: "Wir müssen uns endlich lösen, jetzt schon wieder an den September, an die nächsten Qualifikationsturniere zu denken. Als ich vor 21 Monaten gesagt habe: 'Wir müssen auch mal riskieren, bei einer EM oder WM nicht dabei zu sein', da war ich wieder mal der große Nestbeschmutzer. Vor ein paar Tagen waren das die Worte von Herrn Mayer-Vorfelder. Ich frage mich, was überhaupt beim DFB passiert, wer überhaupt in der Lage ist, mit der momentanen Situation klar zu kommen, um jetzt vielleicht vernünftige, zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen.
Sich selber als Nationaltrainer schließt Breitner völlig aus: "Als Egidius Braun vor 21 Monaten gesagt hat: 'Ich bin der DFB. Ich bin derjenige, der entscheidet und Sie sind mein Mann' - so wie der Sonnenkönig hat er sich benommen damals -, da habe ich gesagt: 'OK, ich helfe Ihnen. Als eine Art Konkursverwalter für ein paar Monate, vielleicht ein Jahr, um dann das Amt an einen 'richtigen' Bundestrainer zu übergeben. Nur, bevor das wieder passiert, landen hier im Studio die kleinen grünen Marsmännchen."
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