Blutzoll für die Autobahn - der tägliche Horror auf der B 73
Spiegel TV-Reportage
Montag, 27. November 2000, 23.15 Uhr
Berlin (ots)
Sie ist eine der gefährlichsten Bundesstraßen Deutschlands: die B 73. Auf einer Strecke von 109 Kilometern kracht es rund 300-mal im Jahr. Dabei sterben durchschnittlich 12 Menschen, mehr als 80 werden schwer verletzt - Jahr für Jahr. Die B 73 verbindet Cuxhaven und Stade mit der Metropole Hamburg. Südlich der Elbe schlängelt sich täglich eine Blechlawine durch die kleinen Ortschaften entlang der Bundesstraße: Pendler, Güterverkehr, Truppentransporte. Die gesamte Region wird über diese eine Straße versorgt. Passiert hier ein Unfall oder muss wegen Bauarbeiten auch nur eine Spur gesperrt werden, so geht gar nichts mehr. Ausweichmöglichkeiten - Fehlanzeige. Dabei planen die verantwortlichen Politiker in Niedersachsen und Hamburg schon seit 30 Jahren eine entlastende Autobahn, die Hamburg und Cuxhaven an der Elbmündung verbinden würde. Warum das bis heute erfolglos geblieben ist, will keiner der Verantwortlichen so genau wissen. Und währenddessen nimmt der Verkehr von Jahr zu Jahr zu und die Unfälle auch. "Spiegel TV"-Autorin Beate Schwarz hat Polizisten und Rettungsassistenten bei ihrer Arbeit auf der Bundesstraße beobachtet. Sie hat mit Anwohnern, Bürgerinitiativen, Stadtvertretern sowie Opfern und Hinterbliebenen der Verkehrstoten gesprochen. Herausgekommen ist das Porträt einer Straße, die so eigentlich schon längst nicht mehr da sein sollte.
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