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"Das muss aus dem Bauch und aus dem Herzen kommen"
Doppel-Interview mit Markus Maria Profitlich und Ingrid Einfeldt zur 2. Staffel der Sketch-Comedy "Mensch Markus" (13 neue Folgen ab 8.11.2002, 21.45 Uhr)

Berlin (ots)

In der neuen Staffel seiner Sketch-Comedy-Show
"Mensch Markus" spiegelt Markus Maria Profitlich zusammen mit einem
festen Cast von Comedians den alltäglichen Wahnsinn auf ganz
spezielle Art und Weise wider. Die Sketche zeichnen sich durch
schnelles Tempo und makaberen Humor aus und sind ein Mix aus
non-verbalem Slapstick und Situationskomik. Der Witz entsteht oft aus
ganz gewöhnlichen Situationen - z.B. im Straßenverkehr oder
Berufsalltag. Die skurrilen Charaktere, in die Markus Maria
Profitlich und seine Comedians schlüpfen, schaffen es, auch banalen
Situationen eine völlig absurde Wendung zu geben. Die Sketche, ca. 20
pro Folge, wurden sowohl in Studio-Deko, als auch on location in
Berlin und Potsdam gedreht.
Zum festen Schauspiel-Cast von "Mensch Markus" gehört auch in der
2. Staffel Ingrid Einfeldt, die Ehefrau von Markus Maria Profitlich.
Im Doppel-Interview verraten die beiden u.a., wie sie Beruf und
Privatleben kombinieren und wer von ihnen besser kocht.
Hallo Ingrid, wie war es damals für Dich, als Du Markus zum ersten
Mal gesehen hast? War es Liebe auf den ersten Blick? Es hat ja ein
bisschen gedauert, bis Ihr ein Paar wurdet. Nach dem ersten Treffen
habt Ihr Euch erst mal wieder aus den Augen verloren!
Ja, genau. Wir haben uns auf der Bühne kennen gelernt, und dann
war es eigentlich eher so ein Ding auf den zweiten Blick. Also, wir
mochten uns, aber er war zu der Zeit noch verheiratet. Dann haben
sich unsere Wege noch einmal getrennt. Später, als die erste Ehe
nicht mehr bestand, haben wir uns wieder getroffen - er hat mich
angerufen.
Wie lange hat es gedauert, bis Ihr geheiratet habt?
Wir haben uns vor sechs Jahren kennen gelernt und sind jetzt seit
vier Jahren verheiratet.
Promi-Ehen sind ja oft ein bisschen schwierig. Welches ist Euer
Geheimnis?
   Unsere Unterschiedlichkeit. Wir sind vom Wesen her sehr
verschieden und ergänzen uns daher sehr gut. Mittlerweile sind wir
ein gutes Team geworden, und es wird eigentlich immer schöner im
Laufe der Zeit.
Du hast Sport studiert - Markus ist ja kein sonderlich sportlicher
Typ.
   Ach, da kann man sich täuschen, er macht alles Mögliche. Wir
spielen mittlerweile Tennis zusammen und haben richtig Spaß dabei.
Vor ein paar Wochen waren wir in Luxemburg wandern, und es war
richtig toll.
Markus hat gesagt, dass er abnehmen will. Er hat zugenommen, weil
er aufgehört hat zu rauchen. Kommt von Deiner Seite ein bisschen
Druck oder sagst Du: "Ich liebe ihn so, wie er ist?"
   Ich liebe ihn so, wie er ist, aus gesundheitlichen Gründen sollte
er etwas abnehmen. Aber es ist seine Entscheidung, wie und wann.
Natürlich unterstütze ich ihn dann auch.
Wer kocht zu Hause?
   In letzter Zeit darf ich immer öfter kochen. Ich musste mich da
ein bisschen behaupten. Markus ist ein sehr guter Koch. Er hat auch
mal eine Kochlehre angefangen. Aber mittlerweile komme ich so
einigermaßen mit.
Du sprichst perfekt Deutsch, obwohl Du in Amerika geboren wurdest.
Wie lange hast Du dort gelebt?
   Meine ersten zehn Jahre. Seitdem war ich immer wieder da. Ich habe
auch einen Teil meiner Ausbildung dort gemacht. Meine Mutter ist
Deutsche, und ich bin hier zur Schule gegangen, habe hier mein
Studium absolviert.
Ihr habt in Amerika geheiratet.
   Ja, genau, in New Jersey.
Warum?
   Es gab so einen Zeitpunkt, da wollten wir so schnell wie möglich
heiraten, und in Deutschland ging alles ein bisschen langsam aufgrund
der bürokratischen Gänge. Dadurch, dass ich Amerikanerin bin, hätte
sich das Ganze in die Länge gezogen. In New Jersey haben wir Freunde.
Dort war das alles ganz einfach. Wir haben geheiratet und direkt dort
unsere Flitterwochen verbracht.
Wollt Ihr auch bald Kinder haben? 
   Im Moment noch nicht. Wir sind beruflich sehr viel unterwegs, auch
durch unser gemeinsames Bühnenprogramm, mit dem wir schon seit über
vier Jahren auf Tournee sind.
Und das geht jetzt auch schon bald wieder los, oder?
   Genau, im Oktober.
Wie muss man sich das vorstellen? Ist das "Mensch Markus" auf der
Bühne oder ist das anders?
   Genauso wie "Mensch Markus" ist es eine Sketch-Comedy-Show, die
allerdings zweieinhalb Stunden dauert. Auf der Bühne kann man nicht
so einen riesigen Aufwand betreiben, was die Ausstattung betrifft.
Aber es sind sehr schöne Nummern dabei, einige auch ohne Sprache -
die werden vom Publikum besonders geliebt. Wir haben auch einen
Musiker dabei, der sehr gute Geräuschkulissen macht. Das kommt
richtig gut.
Seid Ihr häufig getrennt durch die Arbeit?
   Nein. Das Glückliche an der Situation im Moment ist, dass wir viel
zusammen sind. Wir haben jetzt "Mensch Markus"  in Berlin und Potsdam
gedreht, und während der Comedy-Bühnen-Show sind wir auch zusammen.
Es gehört mittlerweile schon dazu, dass wir gemeinsam auftreten und
unterwegs sind. Das ist schön.
Hat Markus Groupies? 
   Da gibt es schon ein paar ganz Hartnäckige, die uns immer
nachreisen.
Sind die nicht lästig?
   Nein, überhaupt nicht. Wir verteilen nach jeder Vorstellung
Autogramme. Das ist eine Möglichkeit, mit den Zuschauern zu sprechen.
Dann genießen wir es, ein direktes Feedback zu bekommen.
Hallo Markus! Jetzt kommen wir mal zurück aufs Kennen lernen. Wie
war das für Dich? Ingrid hat uns ihre Version schon erzählt.
   Profitlich: Für mich war es toll. Für Dich hoffentlich auch! Hast
Du das erzählt?
   Einfeldt: Ja, habe ich.
   Profitlich: Gut. Es war bei einem Comical in Köln, "Chachacha", da
waren drei Frauen, die gesungen haben, und ich war der Clown. Es
wurden noch schnell ein paar Tänzerinnen gesucht, und eine davon war
Ingrid. Ich kam zur Probe, und da kam sie hinten aus den Kulissen -
und dann ging die Sonne auf. Da war es um mich geschehen. Das war's.
Dann hat es aber noch ein bisschen gedauert.
   Profitlich: Ja, es hat gedauert, denn ich war ja zu dem Zeitpunkt
noch verheiratet. Als ich mich von meiner damaligen Frau getrennt
hatte, habe ich mich getraut, sie anzurufen.
   Einfeldt: Vorher habe ich ihn nämlich weggeschickt. Verheiratete
Männer sind tabu.
Und der Heiratsantrag war auch etwas Besonderes?
   Profitlich: Ja, den eigentlichen Heiratsantrag habe ich ja vorher
schon bei ihr zu Hause gemacht. Aber nach alter Schule fragt man
natürlich auch die Schwiegereltern, ob sie bereit sind, ihre Tochter
in meine Hände zu geben. Und dann sind wir zusammen in Köln im
"Senftöpfchen" aufgetreten, und wir haben Ingrids Eltern eingeladen.
Kurz bevor es in die Pause ging, habe ich die beiden vor dem ganzen
Publikum gefragt, ob sie etwas dagegen hätten, wenn wir heiraten
würden. Und dann haben wir ihnen die Pause über Zeit gelassen, um ja
oder nein zu sagen. Danach konnte ich dem Publikum verkünden, dass
sie ja gesagt hatten.
Und das Publikum hat gedacht, das gehört zum Programm?
   Profitlich: Ja, die haben gedacht, es ist ein Scherz.
Ingrid, hat Dein Vater das ernst genommen?
   Einfeldt: Ja, meine Eltern haben ziemlich schnell gemerkt, dass Du
es ernst meinst. Deine Mutter war übrigens auch da.
   Profitlich: Und alle waren hellauf begeistert.
Jetzt hält das schon seit vier Jahren. Was hält die Liebe frisch?
   Profitlich: Es gibt da, glaube ich, kein Geheimnis. Wenn man sich
gefunden hat, dann ist das so. Egal, wie oft man sich streitet, wie
oft man sich glücklich fühlt. Das bleibt einfach so.
Gibt es auch Dinge, die am anderen nerven?
   Profitlich: Ja, na klar gibt es das. Nach vier Jahren ist das noch
nicht so eingeschliffen wie nach zehn oder 20 Jahren, aber das ist ja
auch das Schöne, wenn man sich immer mehr kennen lernt in der Zeit.
Was andere vor der Ehe hatten, wenn sie schon vier, fünf, sechs Jahre
zusammen gewohnt haben, hatten wir halt nicht, denn wir haben ja
recht schnell geheiratet. Und jetzt holen wir das alles nach.
Wer bringt zu Hause wen zum Lachen? Seid Ihr so, wie Ihr im
Fernsehen seid, auch privat oder ist es da eher ruhiger?
   Profitlich:  Nein, wir haben schon viel zu lachen zu Hause. Sag
was!
   Einfeldt: Eigentlich ist er völlig humorlos! Nein, nein, das geht
ja gar nicht anders.
   Profitlich: Ich muss ja nichts aufsetzen, um lustig zu sein. Ich
bin einfach so. Und das strahlt natürlich auch in mein Privatleben
aus.
Ingrid hat mir verraten, dass sie jetzt auch hin und wieder mal
kochen darf.
   Profitlich: Neulich durfte sie mal kochen, und es war sehr lecker.
Ja, einer meiner Berufe war ja Koch oder zumindest habe ich eine
Kochlehre angefangen. Und wie man sieht, esse ich ja nun mal auch
gern. Ich bin von der Mutter damals schon verwöhnt worden - die hat
sechs Kinder großgezogen. Wir haben jetzt ein Kochbuch gefunden, das
uns beiden gut gefällt, und da kochen wir einige Sachen draus.
Ingrid hat auch verraten, dass es ein paar Groupies gibt!
   Profitlich: Ja, auf unserer Tournee haben wir Fans, die uns
nachreisen - wie z.B. dieses Mädchen, das immer das T-Shirt mit der
Aufschrift "Vera am Mittag" trägt. Ingrid hat aber auch einen großen
Verehrer in unserem Reisebüro, der schon ein Autogramm haben wollte.
   Einfeldt: Ja, aber ich habe den noch nicht kennen gelernt.
   Profitlich: Blind Date?
   Einfeldt: Ja, genau.
Ich habe während der Dreharbeiten zu "Mensch Markus" festgestellt,
dass Du, Markus, immer mit vollem Körpereinsatz dabei bist - sogar
mit nichts als einem kleinen Baströckchen an. Viele Schauspieler sind
da sehr eitel und sagen "bis hierhin, aber nicht weiter". Diese
Skrupel scheinst Du nicht zu kennen. 
   Profitlich: Für meine Auffassung von Komik gehört das dazu. Ich
will die Leute ja nun mal persiflieren, und dann muss ich sie auch
richtig persiflieren. Ein Voodoo-Mann geht halt im Baströckchen raus.
Oder wenn ich am FKK-Strand drehe, dann kann ich mich ruhig auch mal
umdrehen und den nackten Arsch zeigen - daran soll es nicht liegen.
Wenn ich das mache, dann auch richtig. Wir haben am FKK-Strand
gedreht - da wird man alles sehen. Viel Spaß!
Was war das für eine Szene?
   Profitlich: Irgendwo an der Havel war ein FKK-Strand, da haben wir
gedreht. So ein Schwulenstrand - keine Bange, Schatz!
"Mensch Markus" zeichnet sich auch durch sehr schwarzen Humor aus.
Gibt es eine Grenze?
   Einfeldt: Ja, die verkohlten Leichen in der ersten Staffel fand
ich nicht so lustig.
   Profitlich: Wobei die aber beim Studio-Publikum am besten
angekommen sind. Da hatte selbst ich Bedenken und habe gesagt, lass
uns das einfach mal probieren. Und dabei kam heraus, dass das
Publikum sagte: "Davon wollen wir mehr." Das ist oftmals eine
Gratwanderung. Das muss man selbst entscheiden, das muss aus dem
Bauch und aus dem Herzen kommen.
Interview: Kati Bochmann (Sat.1)
Rückfragen:
Anke Walter
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