Nie wieder mit Lothar Matthäus: Stefan Effenberg im Sat.1-Interview
Berlin, 21.11.2003 (ots)
Das ehemalige enfant terrible des deutschen Fußballs, Stefan Effenberg, fühlt sich in seiner neuen Wahlheimat Doha pudelwohl. Sat.1 sprach mit dem 35-Jährigen über sein neues Leben in der Wüste.
Stefan Effenberg genießt sein Profi-Dasein bei AL Arabi fernab der Heimat: Ein wunderschönes Leben hier morgens bis zehn ausschlafen, tagsüber am Pool liegen oder Golfen, abends dann um halb neun Training. Hier spielst du Fußball, verdienst richtig gutes Geld und hast deine Ruhe was willst du mehr. Doch neben dem finanziellen Aspekt möchte der einstige Nationalspieler auch etwas vermitteln: Ich sehe mich als Botschafter für den Fußball in Katar. Ich kann den jungen Spielern viel beibringen. Das ist eine andere Welt hier.
Deutschland ist für den gebürtigen Hamburger erst einmal abgehakt. Effenberg: Was ich an Deutschland vermisse? Eigentlich nichts. Klar freut man sich, mal wieder nach Deutschland zu kommen, aber dann ist man nach einigen Tagen auch schon wieder froh, wenn man wieder abhauen kann. Ich würde gern noch länger hier bleiben und vielleicht noch ein Jahr dranhängen. Ich sollte das ausnutzen, so lange ich mich fit fühle. Das ist ein Geschenk.
Lebensgefährtin Claudia Strunz bekommt er selten, aber regelmäßig zu Gesicht: Claudia kommt mich in regelmäßigen Abständen besuchen, alle drei bis vier Wochen. Aber immer nur für kurze Zeit, denn sie muss sich ja um ihre Kinder kümmern. Also vom Familienmenschen zum lonely rider? Effenberg: Ich bin sehr viel allein hier, das ist eine neue Erfahrung. Das tut aber gut. Ich war eh nie der Discogänger, sondern eher der Einzelgänger.
Als Zukunftsperspektive schließt Effenberg einen Trainerjob nicht aus, allerdings mit einer Einschränkung: Ich sage niemals nie, aber auf jeden Fall nicht dort, wo Lothar Matthäus ist. Damit ist seit dem Streit um das Matthäus-Abschiedsspiel wohl keine Annäherung der beiden in Sicht. Effenberg hatte damals die Matthäus-Klage gegen den FC Bayern München bezüglich finanzieller Nachforderungen als schlechten Witz bezeichnet.
Das komplette Interview ist am Samstag, 22. November ab 12.30 Uhr im UEFA Champions League Magazin zu sehen.
ots-Originaltext: SAT.1
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