Interview mit Julia Koschitz ("Allein unter Bauern", zehn Folgen, ab 28.2.2007, 20.15 Uhr)
Berlin (ots)
"... ich habe sehr gern mit Christoph gespielt, es war ein unkompliziertes, aber kein oberflächliches Miteinanderarbeiten"
Sie spielen in "Allein unter Bauern" die Dorfärztin Barbara Heinen. Beschreiben Sie bitte Ihre Rolle.
Sie ist neben ihrem Beruf allein erziehende Mutter einer 15-jährigen Tochter, mit zur Familie gehört ihr Vater Walter Heinen, der einen Hof um die Ecke hat und öfter mal vorbeikommt. Barbara ist eine sehr bodenständige, warme Frau. Eine stille Person, die die ihre Rolle als allein erziehende Mutter souverän meistert. Sie macht Fehler wie jeder andere, aber sie kann sie sich auch eingestehen.
Wie haben Sie sich darauf vorbereitet? Wie tauchen Sie generell ein in Rollen?
Auf diese Rolle habe ich mich vorbereitet wie auf jede andere auch: Ich lese das Drehbuch mehrmals, versuche, anhand dessen, was dort steht, also nicht nur das, was die Person sagt, sondern auch wie andere auf sie reagieren, herauszufinden, wer sie wirklich sein soll. Ich gucke, welcher Wesenszug mir fremd ist, welchen ich kenne und wie ich mich von anderen Menschen inspirieren lassen kann.
Welche Parallelen gibt es zwischen Julia und Barbara?
Es gibt sicher in jeder Rolle ein paar Parallelen, weil man es ja einfach selbst spielt. Warum ich wie spiele, kommt ja von mir, insofern ist natürlich viel von mir dabei. Rein äußerlich ist es doch sehr weit weg, weil sie ein komplett anderes Leben lebt, aber ich glaube, es gibt viele Kleinigkeiten, in denen wir uns sehr ähnlich sind. Worin wir uns absolut unterscheiden, ist die Ruhe, die diese Frau hat - die habe ich leider nicht.
Könnten Sie auch auf dem Land leben oder bevorzugen Sie die Stadt?
Ich war gerade gestern an einem See und habe gespürt: "Ja, schön wär's schon, aber zurzeit noch nicht."
Zuerst ist Johannes Waller (Christoph M. Ohrt) sehr arrogant, er bedankt sich ja nicht mal für Ihre Hilfe. Wie entwickelt sich die Beziehung zwischen den beiden weiter?
Ab dem ersten Treffen ist zwar eine Form von Interesse und Neugierde da, die aber tatsächlich schnell von seiner Arroganz gestört wird. Diese gewisse Spannung bleibt allerdings, der Kontakt wird immer reger und sie erleben auch romantische Augenblicke - aber es ist noch nicht so weit. Sie versuchen, erwachsen damit umzugehen, aber das ist viel komplizierter, als sie gedacht haben.
Sandra Starck und Felix Edel waren in "Edel & Starck" ein eingespieltes Team. Wie gehen Sie damit um, die neue Frau an der Seite von Christoph M. Ohrt zu sein? Ist ein Vergleich ein Problem?
Ich mochte die beiden sehr, sie waren ein tolles Team, und es ist fast eine Ehre, verglichen zu werden, aber der Vergleich ist schwer, weil Rebecca Immanuels Rolle ganz anders war - dementsprechend eben auch das Verhältnis zwischen den beiden. Ich mache mir ganz ehrlich nicht wirklich Sorgen.
Wie ist die Arbeit am Set mit Christoph M. Ohrt?
Sehr schön, ich habe sehr gern mit Christoph gespielt, es war ein unkompliziertes, aber kein oberflächliches Miteinanderarbeiten.
Sie haben ja bisher hauptsächlich Theater und Kino gemacht. "Allein unter Bauern" ist Ihre zweite TV-Arbeit. Wie fühlt sich das an?
Fernsehen macht definitiv Spaß. Ich finde, gerade die Abwechslung macht's aus. Jetzt gerade spiele ich wieder Theater, das mache ich gern, aber ich freue mich auch sehr auf nächste Filmarbeiten.
Welche Alternative zur Schauspielerei hätte es für Sie gegeben oder kannten Sie Ihren Berufswunsch schon von Anfang an?
Ich wollte alles Mögliche werden, aber es hatte immer mit Bühne zu tun, gewusst habe ich es eigentlich erst spät. Es hätte sicher eine Alternative gegeben, wenn ich eine hätte suchen müssen, aber es war bisher nicht nötig.
Interview: Anke Walter
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