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Deutsche Marine - Pressemeldung: Holocaust-Gedenktag an der Marineschule

Deutsche Marine - Pressemeldung: Holocaust-Gedenktag an der Marineschule
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Glücksburg (ots)

Flensburg - Anlässlich des Holocaust-Gedenktages besuchte die 
Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, am 21. 
Januar die Marineschule Mürwik (MSM). Auf Einladung der Marine war 
sie persönlich aus München angereist, um in der Aula junge Soldaten 
zum Thema "Erinnerung und demokratische Verantwortung" zu 
informieren. Zum Nationalen Gedenktag "für die Opfer des 
Nationalsozialismus" erklärte Bundespräsident Roman Herzog den 27. 
Januar schon im Jahre 1999.
Sensibilität steigern
Der Kommandeur der Marineschule Mürwik, Flottillenadmiral Jürgen 
Mannhardt, betonte in seiner Begrüßungsansprache, dass nicht allein 
die Bundeswehr dieser Tage an die schrecklichen Ereignisse des 
Holocaust erinnert: "Auch der Deutsche Bundestag trifft sich 
alljährlich zur besinnlichen Gedenkstunde."
Die Marineschule Mürwik als Ortswahl für eine derartige Veranstaltung
komme nicht von ungefähr. Flottillenadmiral Mannhardt: "Die MSM sah 
sich stets verpflichtet, das Gedenken an den Holocaust zu erhalten 
und würdig zu begehen." Die MSM komme hierbei ihrer 
Erziehungsfunktion nach und wolle die Sensibilität für dieses Thema 
steigern. "Es gehört zur Aufgabe des Offiziers als Staatsbürger in 
Uniform, das Gedenken zu bewahren und sich gleichzeitig jeglichen 
extremen Tendenzen entgegenzustellen", so Mannhardt.
Ein beeindruckendes Leben
1932 wurde Charlotte Knobloch als Tochter eines jüdischen 
Rechtsanwalts und einer zum Judentum konvertierten Mutter in München 
geboren. Es gelang ihr, sich vor dem Holocaust zu retten. Seit jeher 
engagiert sie sich für den Wiederaufbau der jüdischen Gemeinden in 
Deutschland und nimmt etliche Ehrenämter wahr. Seit dem 7. Juni 2006 
ist sie Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Erinnerung als Basis der Verantwortung
In ihrem Vortrag betonte Knobloch, dass die Verbrechen des 
Holocaust als unausweichliche Mahnung dienen müssen, die 
demokratische Verantwortung aber bei einem Waffeneinsatz nicht 
aufhöre. "Notfalls müssen die demokratischen Werte und Normen auch 
mit der Waffe verteidigt werden." Aber jeder Einsatz koste Opfer und 
könne Vergeltung nach sich ziehen. Die Öffentlichkeit könne durch die
modernen Massenmedien bei Menschenrechtsverletzungen nicht mehr 
tatenlos zusehen - die Staatsregierungen müssten auch in schwierigen 
Situationen handeln. "Die Bundesrepublik Deutschland hat den 
schwierigen Spagat bisher gut gemeistert", so Knobloch.
Appell an die Rekruten
"Demokratische Verantwortung wird aus der Geschichte gespeist und 
bei diesem Thema dürfen Ursache und Wirkung nicht vertauscht werden. 
Frieden bedeutet nicht, sich dem Dienst an der Waffe verweigern zu 
müssen", meint Charlotte Knobloch. Sie appellierte an die 
Offiziersanwärter, ihre deutsche Uniform mit Stolz zu tragen: "Denn 
Sie zeigen die Bereitschaft, sich für den Schutz von Frieden und 
Menschenrechten auch im Ausland einzusetzen. Darüber hinaus 
repräsentieren Sie ein wunderbares Land".
Autor: Martin Führer, Presse- und Informationszentrum Marine 
Fotos: Björn Wilke, Deutsche Marine

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine
Oberleutnant zur See Katja Messinger
Telefon: 04631 - 666 - 4441
piz@marine.de

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