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Deutsche Marine - Pressemeldung
Pressetermin: "Atalanta": Fregatte "Bremen" läuft zur Anti-Piraterie-Mission aus

Deutsche Marine - Pressemeldung / Pressetermin: "Atalanta": Fregatte "Bremen" läuft zur Anti-Piraterie-Mission aus
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Glücksburg (ots)

Wilhelmshaven - Am kommenden Montag, 27. Juli, verlässt die 
Fregatte "Bremen" um 10 Uhr ihren Heimathafen Wilhelmshaven. Ziel: 
Das Horn von Afrika. Bis dahin sind es knapp 8.800 Kilometer, also 
umgerechnet elfmal die Strecke Hamburg-München. Unter der Führung 
ihres Kommandanten, Fregattenkapitän Götz Eichberg (42), nimmt die 
220 köpfige Besatzung - darunter 13 Frauen - direkten Kurs auf 
Dschibuti. Die "Bremen" löst dort am 11. August ihr Schwesterschiff 
"Rheinland-Pfalz" ab und übernimmt die Aufgaben in der europäischen 
Anti-Piraterie-Mission "Atalanta". Auftrag: Schutz der Schiffe des 
Welternährungsprogramms - in Einzelfällen auch von zivilen Schiffen -
und die Überwachung des Seegebietes vor Somalia. Von großer Bedeutung
ist dabei die Abschreckung, Verhütung und Beendigung von Akten der 
Piraterie. "Meine Besatzung und ich wissen, dass die Zeit im Einsatz 
eine sehr fordernde sein wird. Wir wissen aber auch, wie wichtig der 
Schutz der Lebensmittellieferung
 en für die somalische Bevölkerung ist", sagt Eichberg.
Zahlreiche zusätzliche Soldaten an Bord
Der Einsatz am Horn von Afrika erfordert die Verstärkung der 
regulären Besatzung der "Bremen" durch zahlreiche Spezialisten. Dazu 
zählen sogenannte Boardingsoldaten und Marineschutzkräfte aus 
Eckernförde, Piloten und Hubschraubertechniker aus Nordholz, ein 
Ärzteteam bestehend aus Anästhesist, Chirurg und Zahnarzt, Feldjäger 
und später noch ein Dolmetscher und ein Rechtsberater (Jurist). Aus 
den Soldaten der Marineschutzkräfte wird das sogenannte Vessel 
Protection Detachment (VPD) gebildet. Das Team wird mittels 
Hubschrauber oder Schlauchboot an Bord ziviler Handelsschiffe 
gebracht. Sie sorgen so auf der Durchfahrt gefährdeter Gewässer für 
deren Sicherheit. Die Schutzteams werden bereits regelmäßig an Bord 
der Schiffe des Welternährungsprogramms zwischen Mombasa und 
Mogadischu eingesetzt.
Integration auf dem Transit
Der Kommandant der "Bremen", Fregattenkapitän Eichberg, möchte den
etwa zweiwöchigen Transit in das Einsatzgebiet für vielfältige 
Übungseinheiten nutzen. Diese haben auch das Ziel, die eingeschifften
Spezialisten in die Bordbesatzung zu integrieren. "Unsere 
Marineschutzkräfte sind für ihre Aufgaben hervorragend ausgebildet. 
Jetzt gilt es, diese Soldaten während des Transits mit den 
verschiedenen Verfahren hier an Bord vertraut zu machen. Dazu gehören
zum Beispiel Feuerlöschübungen und der Brücken- und Decksdienst. Die 
Zeit bis Dschibuti ist dafür ausreichend. Dort angekommen wird sich 
jeder als echter "Bremer" fühlen", sagte Eichberg.
Hintergründe zu "Atalanta"
Der Deutsche Bundestag beschloss am 19. Dezember 2008, dass sich 
Deutschland an der Anti-Piraterie-Mission der Europäischen Union (EU)
beteiligen wird. Die Mandatsobergrenze der Deutschen wurde auf 1.400 
Soldaten festgelegt. Diese erste maritime Mission der Europäischen 
Union führt den vollständigen Namen "EU NAVFOR / Operation Atalanta".
Das Einsatzgebiet umfasst ein Gebiet von fünf Millionen 
Quadratkilometern und reicht mittlerweile bis zu den Seychellen. 
Hinzu kommt der Luftraum über diesen Seegebieten. Das Einsatzgebiet 
ist mehr als zehn mal so groß wie Deutschland.
Somalia gehört zu den größten Krisengebieten weltweit. Die 
humanitäre Hilfe durch Lieferungen des Welternährungsprogramms 
erfolgt zu 90 Prozent auf dem Seeweg. Der Schutz durch die Operation 
"Atalanta" ist daher für die Versorgung der somalischen Bevölkerung 
mit Lebensmitteln von zentraler Bedeutung. Durch das Seegebiet von 
Somalia und vor allem durch den Golf von Aden führt außerdem die 
wichtigste Handelsroute zwischen Europa, der arabischen Halbinsel und
Asien. Deutschland hat als Exportnation an sicheren Handelswegen ein 
besonders großes Interesse. Es ist gleichzeitig auf den Import von 
Rohstoffen angewiesen, die zu einem großen Teil auf dem Seeweg ins 
Land gelangen.
Atalanta zeigt Wirkung
Dass "Atalanta" wirkungsvoll ist, zeigt sich zum einen daran, dass 
die - besonders beschützten - Schiffe des Welternährungsprogramms der
Vereinten Nationen seit Missionsbeginn Ende 2008 zu 100 Prozent ihr 
Ziel Mogadischu in Somalia unbeschadet erreicht haben. Diese 
Lebensmittellieferungen reichen aus, um rund 90 Prozent der 
somalischen Bevölkerung zu versorgen.
Hintergründe zur Fregatte "Bremen"
Das Schiff misst in der Länge 130 Meter, ist 14,5 Meter breit und 
hat einen Tiefgang von sechs Metern. Es hat eine Wasserverdrängung 
von etwa 4.000 Tonnen. Der Diesel- und Gasturbinenantrieb leistet bis
zu 38.000 Kilowatt, rund 52.000 PS. Damit erreicht die Fregatte eine 
Geschwindigkeit von 30 Knoten - circa 56 Stundenkilometer. 
Besatzungsstärke: 220 Soldaten. Bewaffnung: 76- und 
27-Millimeter-Geschütze, Seeziel- und Luftverteidigungs-Flugkörper, 
Torpedos sowie bis zu zwei Bordhubschrauber vom Typ Sea Lynx. Die 
"Bremen" ist das Typschiff der "Bremen Klasse" und ist eine Fregatte 
von Typ 122. Die Deutsche Marine hat acht Schiffe dieser Art.
Hinweise für die Presse:
Medienvertreter sind herzlich zum Auslaufen der Fregatte "Bremen" 
eingeladen.
Termin: 27. Juli 2009
Treffpunkt: 09:00 Uhr, Hauptwache Marinestützpunkt Wilhelmshaven, 
Opdenhoffstraße 24, 26384 Wilhelmshaven
Ansprechpartner vor Ort: Oberleutnant zur See Frederik Holst 
(Telefon: 0173-2096297)
Anmeldung: Erbeten mit beiliegendem Anmeldeformular beim Presse- 
und Informationszentrum der Marine, Außenstelle Wilhelmshaven, bis 
Freitag, 24. Juli, 10:00 Uhr unter der FAX-Nummer 04421 - 68 5796

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine
Außenstelle Wilhelmshaven
Christoph Kohlmorgen
Telefon: 04421 - 68 5800
Mobil: 0151 - 126 405 58
E-Mail: christophkohlmorgen@bundeswehr.org

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