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Berlin: 24. Jahres-Konferenz des Victim Support Europe
Gerechtigkeit für Kriminalitätsopfer

Berlin (ots)

Im Auftrag des Victim Support Europe organisierte die deutsche Opferschutz-Organisation WEISSER RING die 24. Jährliche Konferenz des Victim Support Europe (VSE) am 27. und 28. Mai 2010 in der Konrad-Adenauer Stiftung in Berlin. In diesem Jahr war das Hauptthema der Konferenz "Gerechtigkeit für Opfer des Verbrechens in Europa". Während der Plenarsitzung gewährten Vertreter der EU-Kommission, Experten der Viktimologie und Opferhelfer aus den verschiedensten Staaten Europas neue Einblicke über Ihre Arbeitsweisen und wie Opfer des Verbrechens überall in Europa unterstützt werden. In Workshops wurden zudem spezifische Themen, wie Menschenhandel, Opferrechte und einzelne Projekte aus verschiedenen Ländern hervorgehoben.

Reinhard Böttcher, Bundesvorsitzender des WEISSEN RINGS, betonte, dass gerade die Zusammenarbeit für eine wirksamere Opferhilfe, für mehr Respekt vor dem Opfer und seinen Belangen den Victim Support Europe präge. Ziele, die der WEISSE RING voll unterstütze und für die er sich auf allen Ebenen einsetze.

Viviane Reding, EU-Kommissarin für Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft, schickte ein Video-Statement, in dem sie betonte, dass die EU alles tun muss, was sie kann, um Opfern die bestmögliche Unterstützung zu sichern. Sie teilte den Teilnehmern der Konferenz ihre Pläne mit, Gerechtigkeit für Opfer von Kriminalität und Gewalt sichern zu wollen. Einer von vier Europäern wird jedes Jahr zum Opfer eines Verbrechens. Es ist eine schreckliche Erfahrung, Diebstahl oder Missbrauch ertragen zu müssen. Es kann jedem jederzeit passieren. Wir haben keine Kontrolle darüber. Aber wir können kontrollieren, wie das Rechtssystem reagiert. Aber: Wir können sicherstellen, dass es als Opfer richtig behandelt.

Die rund 120 Teilnehmer aus ganz Europa waren sich einig über die Wichtigkeit solcher Treffen. Voneinander zu lernen, praktische Erfahrungen europaweit zusammenzubringen und neue Ideen mit nach Hause zu nehmen, sind die wichtigen Seiteneffekte eines solchen Treffens.

Heute steht das Thema Opferschutz sehr hoch auf der politischen Agenda. Das bringt Vorteile mit sich, birgt aber auch neue Risiken, die der Präsident des Victim Support Europe, Jaap Smit (Niederlande) verdeutlichte. Jede politische Richtung könne Opfer für ihre Zwecke instrumentalisieren. Was wir aber benötigten seien bessere Hilfsleistungen für die Opfer und keine neue Law & Order-Diskussion. Auch stehen die einzelnen Mitglied-Organisationen des VSE vor der Aufgabe, diesen hohen Ansprüchen, die die Platzierung auf der Agenda mit sich bringe, auch in ihrer täglichen Arbeit gerecht zu werden. Immer mehr neue Organisationen und Firmen haben das Opfer Zielperson für sich entdeckt. Es sei "sexy" über Opfer von Kriminalität zu sprechen, so Smit weiter. Nach sechs Jahren Präsidentschaft legt der Niederländer die verantwortungsvolle Aufgabe nun in andere Hände. Für die Nachfolge kandidiert David McKenna. Er leitet die Opferhilfs-Organisation in Schottland. Er war bereits vier Jahre in verantwortlicher Position beim VSE und beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit der europäischen Opfer-Problematik. Für ihn wird es eine große Herausforderung sein, die bisherigen Erfolge zu konsolidieren.

Victim Support Europe (früher bekannt als European Forum for Victim Services) wurde 1990 von allen nationalen Organisationen in Europa gegründet, die mit Opfern von Kriminalität arbeiten. Victim Support Europe ist im beratenden Status beim Europarat und den Vereinten Nationen verzeichnet. Zurzeit sind 26 nationale und regionale Opferhilfs-Organisationen aus Europa Mitglied im VSE.

Der WEISSE RING hat seit 1976 mit derzeit 420 Anlaufstellen ein bundesweites Hilfsnetz für Kriminalitätsopfer aufbauen können. Mehr als 3.000 ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen den Opfern und ihren Familien mit Rat und Tat zur Seite, leisten menschlichen Beistand und persönliche Betreuung, geben Hilfestellung im Umgang mit den Behörden und helfen den Geschädigten auf vielfältige Weise bei der Bewältigung der Tatfolgen.

Mehr Information auf der Website des Victim Support Europe unter www.victimsupporteurope.eu oder auf der Website des WEISSEN RINGS unter www.weisser-ring.de .

Pressekontakt:

WEISSER RING e. V.
Pressestelle
Weberstr. 16
55130 Mainz
Tel.: 06131-830338
Fax: 06131-830360
E-Mail: presse@weisser-ring.de

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