Generationswechsel im WEISSEN RING
Bundesvorstandswahl: Patrick Liesching aus Hessen an Vereinsspitze
Mainz/Radebeul (ots)
Jünger, weiblicher, viele neue Gesichter - das ist der frisch gewählte Bundesvorstand des WEISSEN RINGS, Deutschlands größter Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer. An der Spitze des Vereins steht künftig der 50-jährige Dr. Patrick Liesching aus Hessen. Rund 200 Delegierte stimmten am Samstag im sächsischen Radebeul ab. Dem 31-köpfigen Bundesvorstand gehören unter anderem zehn neue Landesvorsitzende an, mehr als die Hälfte davon sind Frauen. Alle zehn sind jünger als ihre Vorgängerinnen oder Vorgänger.
Liesching löst den früheren Präsidenten des Bundeskriminalamtes, Prof. Jörg Ziercke (75), als Bundesvorsitzender ab. Ziercke trat aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl an und hatte im Vorfeld angekündigt: "Ich finde, dass Jüngere den Staffelstab übernehmen sollten." Der Bundesvorstand ist das wichtigste Gremium des Vereins und entscheidet über alle Neuerungen sowie politische Forderungen des WEISSEN RINGS. Alle 31 Vorstandsmitglieder im Überblick finden sich unter diesem Link im Internet: www.forum-opferhilfe.de.
Der neue Bundesvorsitzende leitet hauptberuflich die Staatsanwaltschaft Fulda. Vor 17 Jahren kam Liesching zum WEISSEN RING. Er habe als Außenstellenmitarbeiter in Fulda angefangen, "weil ich in Strafprozessen mit der ehrenamtlichen Arbeit der Opferhelfer in Berührung kam und von deren Engagement so begeistert war": 2017 übernahm er den Vorsitz des hessischen Landesverbandes des WEISSEN RINGS. Er möchte den Verein vielfältiger machen und bekannter auch bei jüngeren Menschen: "Die Jungen sind unsere Zukunft", sagte er in Radebeul.
Liesching zur Seite stehen als stellvertretende Bundesvorsitzende Petra Klein und Gerhard Müllenbach. Der Saarländer Müllenbach hat bereits seit 2018 diese Funktion inne. Petra Klein, Leiterin der Außenstelle Oldenburg in Niedersachsen, folgt auf Dr. Helgard van Hüllen, die sich ebenfalls nicht mehr zur Wahl stellte.
Den bisherigen Bundesvorsitzenden Ziercke wählte die Delegiertenversammlung zum Ehrenvorsitzenden des WEISSEN RINGS. "Für mich endet heute eine bewegte Zeit. Wir haben gemeinsam sehr viel erreicht. Über unseren jüngsten Erfolg bin ich besonders froh: Wir haben es geschafft, die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren, dass die Versprechungen aus dem Opferentschädigungsgesetz bei den Betroffenen kaum ankommen. Dennoch wird auch der neue Vorstand mit diesem Thema noch viel zu tun haben, bis Verbesserungen für die Opfer spürbar sind", sagt Ziercke.
Zu Ehrenmitgliedern des Vereins machten die Delegierten die langjährigen Angehörigen des Bundesvorstands Helgard van Hüllen, Sabine Hartwig und Franz X. Wanninger, die alle nicht mehr zu Wahl antraten.
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Der WEISSE RING wurde 1976 in Mainz gegründet als "Gemeinnütziger Verein zurUnterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e. V.". Er ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität. Der Verein unterhält ein Netz von fast 3.000 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelferinnen und -helfern in bundesweit rund 400 Außenstellen, beim Opfer-Telefon und in der Onlineberatung. Der WEISSE RING hat mehr als 100.000 Förderer und ist in 18 Landesverbände gegliedert. Er ist ein sachkundiger und anerkannter Ansprechpartner für Politik, Justiz, Verwaltung, Wissenschaft und Medien in allen Fragen der Opferhilfe. Der Verein finanziert seine Tätigkeit ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und testamentarischen Zuwendungen sowie von Gerichten und Staatsanwaltschaften verhängten Geldbußen. Der WEISSE RING erhält keinerlei staatliche Mittel.
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