Opfer brauchen schnelle und kompetente Hilfe bei psychischen Belastungen
Offener Brief einer Traumatherapeutin an Unfallkasse macht Defizite deutlich
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Mainz (ots)
In einem Offenen Brief an die Unfallkasse Post und Telekom schildert die Traumatherapeutin Loretta Moore aus Speyer in einem einzigen Fall eine markante Häufung von Problemen, die dem WEISSEN RING aus der täglichen Arbeit in der Zusammenarbeit vor allem mit Versorgungsämtern bekannt sind. Leider ist es dort und bei anderen Leistungsträgern noch immer nicht selbstverständlich, auf die Belange der Opfer einzugehen.
Opfer brauchen schnelle Hilfe, und zwar bevor sie z. B. am Krankheitsbild "Posttraumatische Belastungsstörung" leiden. Neben vielen Missständen gibt es hier durchaus auch positive Entwicklungen. Der WEISSE RING reagierte vor nunmehr fast fünf Jahren auf diese Notwendigkeit mit der Einführung des Beratungsschecks für eine psychotraumatologische Erstberatung. Die Versorgungsverwaltung Nordrhein-Westfalen hat aus diesem Grunde Verträge mit Traumaambulanzen geschlossen. Einige Berufsgenossenschaften bilden Ersthelfer aus oder schließen Verträge mit Traumatherapeuten zur Frühintervention.
Opfer brauchen kompetente Hilfe. Der WEISSE RING unterstützt seit Jahren Bestrebungen, Therapeuten zu Zusatzausbildungen zu bewegen. Qualitativ hochwertige und von Fachverbänden zertifizierte Ausbildungsgänge werden von Ausbildungsinstituten angeboten. Es sollte selbstverständlich sein, darauf zu achten, dass empfohlene oder beauftragte Therapeuten über solch eine Ausbildung verfügen.
Opfer brauchen angemessene Hilfe. Dazu gehört die Beschränkung auf möglichst wenige Untersuchungen, um Opfer vor Retraumatisierung zu schützen. Ebenso gehört dazu, dass - wie das Bundessozialgericht dies in seinem Urteil vom 12.06.2003 für das Opferentschädigungsgesetz vorgegeben hat - eine bestärkte Wahrscheinlichkeit für den Zusammenhang zwischen Tat und Folge anzunehmen ist, wenn Tatsachen vorliegen, die einen Ursachenzusammenhang begründen können.
Opfer brauchen Respekt. Vom Arbeitgeber erwartet der WEISSE RING, dass er auf die spezifische Situation der Geschädigten Rücksicht nimmt, zumal dann, wenn die Straftat in seinem Geschäftsbereich passiert ist.
Ansprechpartner: Karl-Günther Theobald, Koordinator Medizin/Psychologie Tel: 06131/830322, Fax: 06131/830345, E-Mail: theobald.karl@weisser-ring.de
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