Katholische Hilfswerke fordern finanzielle Hilfen für Opfer des Klimawandels
Freiburg (ots)
Die im "Katholischen Arbeitskreis Not- und Katastrophenhilfe" (KANK) zusammengeschlossenen Hilfswerke und Organisationen fordern im Vorfeld des am 7. Dezember in Kopenhagen beginnenden UN-Klimagipfels deutlich stärkere Anstrengungen zur Reduzierung der Treibhausgase. Hier seien vor allem die Industriestaaten gefordert. Diese müssten zudem vom Klimawandel besonders betroffene Menschen und Länder finanziell unterstützen.
Mit Blick auf den UN-Klimagipfel in Kopenhagen sagte der Leiter von Caritas international und Sprecher des KANK, Dr. Oliver Müller, dass die Industrieländer bisher eine Entwicklung forciert hätten, bei der im Interesse kurzfristiger materieller Gewinne und einer ressourcenintensiven Lebensweise die ökologischen Grenzen der Erde missachtet worden seien. Projektpartner in den Katastrophenregionen würden immer wieder auf das Verursacherprinzip hinweisen. "Demnach müssen die für den Klimawandel hauptsächlich verantwortlichen Länder auch für die Schäden aufkommen, die der Klimawandel schon jetzt in den besonders betroffenen Entwicklungsländern verursacht", so Müller. Hinzu kämen die Kosten, die in den Entwicklungsländern bei der Katastrophenvorsorge entstünden. "Dabei gilt die Faustregel, dass 1 Euro für die Katastrophenvorsorge 7 Euro für die Katastrophenhilfe erspart, vom menschlichen Leid einmal ganz abgesehen."
Die Mitglieder des KANK stellen klar, dass es - wie schon die deutschen Bischöfe in ihrer Erklärung zum Klimawandel (September 2006) unterstrichen hätten - nicht um Almosen, sondern um Gerechtigkeit gehe. Sie fordern die Bundesregierung auf, den Entwicklungsländern in Kopenhagen zusätzlich zur Entwicklungshilfe ausreichend finanzielle Unterstützung anzubieten, damit sie die Folgen des Klimawandels bewältigen könnten. Bis zum Jahr 2020 müssten diese Mittel auf mindestens 7 Milliarden Euro jährlich ansteigen. Eine solche Zusage entspräche dem fairen Anteil Deutsch-lands an den weltweit benötigten Mitteln und sei notwendig, um ein Scheitern der Verhandlungen zu verhindern.
Der globale Klimawandel, so die kirchlichen Organisationen, führe zu immer häufigeren und heftigeren Naturkatastrophen, zu Stürmen und sintflutartigen Regenfällen, zu Dürren und Überschwemmungen. Er zerstöre damit natürliche Lebensgrundlagen, verschärfe die Armut, untergrabe die Entwicklungsanstrengungen und verstärke so die weltweite Ungerechtigkeit. Der Weltklimarat IPCC prognostiziere, dass in den nächsten Jahren das Katastrophenrisiko in vielen Regionen der Welt rapide ansteigen werde. Davon seien Entwicklungsländer und die dort lebenden Armen in besonderem Maße betroffen.
Zum "Katholischen Arbeitskreis Not- und Katastrophenhilfe" gehören folgende kirchliche Werke und Organisationen:
- Bischöfliches Hilfswerk Adveniat, Essen - Bischöfliches Hilfswerk Misereor, Aachen - Deutsche Ordenskonferenz, Bonn - Deutscher Caritasverband / Caritas international, Freiburg (Geschäftsführung des KANK) - Erzbistum Köln, Diözesanstelle Weltkirche, Köln - Internationales Katholisches Missionswerk Missio, Aachen und München - Kindermissionswerk "Die Sternsinger", Aachen - Malteser Hilfsdienst e.V., Köln - Renovabis, Freising
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