Erzbistum Freiburg spendet 400.000 Euro für Binnenvertriebene in Burkina Faso
Freiburg (ots)
Caritas international weitet ihre Nothilfe in der Sahel-Zone aus - Humanitärer Bedarf wächst - Die Menschen leiden Hunger, die Covid-19 Pandemie erschwert die Situation - Militante Dschihadisten vertreiben zunehmend die Bevölkerung
Die Erzdiözese Freiburg stellt Caritas international 400.000 Euro für Nothilfe in Burkina Faso zur Verfügung. "Hundertausende Menschen sind auf der Flucht und hungern. Sie fliehen vor Gewalt und Terror in einem Land, in dem die Situation von Jahr zu Jahr schlechter wird. Wir müssen ihnen schnell helfen, unabhängig von ihrer Konfessions- und Religionszugehörigkeit. Das liegt in unserer Verantwortung", sagt Weihbischof Peter Birkhofer von der Erzdiözese Freiburg.
Die Mittel kommen intern Vertriebenen und ihren Gastfamilien in sechs Gemeinden im Norden und Osten des Landes zugute. Unter anderem werden mit den Mitteln Brunnen gebaut, um die Familien dauerhaft mit Trinkwasser zu versorgen. Die Caritas Burkina Faso verteilt zudem Hygiene-Kits und Bargeld, damit sich die Menschen auf den lokalen Märkten mit Lebensmitteln versorgen können.
Die humanitäre Situation in Burkina Faso ist äußerst angespannt, seit Anfang dieses Jahres wurden über zehntausend Menschen im Norden des Landes durch militante Terrorgruppen aus ihren Dörfern vertrieben. "Die Menschen konnten Gott sei Dank bei Gastfamilien Unterschlupf finden, doch deren Kraft ist erschöpft, auch ihnen muss schnell geholfen werden", sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. "Umso dankbarer sind wir für die Spende des Erzbistums, sie kommt gerade zur rechten Zeit."
Die gesamte Situation in der Sahelzone, zu der Burkina Faso, Mali, Niger und angrenzend im Osten der Tschad und Nordnigeria zählen, ist sehr schwierig. Dschihadistische Milizen terrorisieren seit Jahren die Bevölkerung, verüben Massaker und vertreiben die Menschen tausendfach. Allein die Zahl der Binnenvertriebenen in dem Gebiet hat sich in nur zwei Jahren vervierfacht. Anfang 2019 waren es 490.000, jetzt sind es mehr als zwei Millionen. Über die Hälfte von ihnen ist aus Burkina Faso, darunter sind rund 60 Prozent Kinder unter 18 Jahre. "Diesen Jungen und Mädchen wird ihre Zukunft gestohlen, sie können nicht lernen, weil ihre Schulen geschlossen sind, Lehrerinnen und Lehrer haben Angst zu unterrichten", sagt Oliver Müller.
Langanhaltende Dürren und die sehr fragile Sicherheitslage haben dafür gesorgt, dass sich die Menschen kaum noch ausreichend ernähren können. Die Covid-19 Pandemie erschwert zusätzlich die Lage. Durch Grenzschließungen wurden Nahrungsmittel knapp, die Preise sind in die Höhe geschnellt.
"Die Menschen der Sahelzone brauchen dringend eine Perspektive" sagt der Leiter von Caritas international. Die Befriedung der Region ist die Voraussetzung dafür. Nur so können sich die Staaten dort entwickeln und die Menschen ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen. Dafür müssen die lokalen Akteure gestärkt werden.
Caritas international bittet um Spenden:
Caritas international, Freiburg
https://www.caritas-international.de/spenden/
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
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